Wuppertal Senioren ziehen in die St. Anna-Klinik ein

Ende April sollen 83 Bewohner des Altenpflegeheims Obere Lichtenplatzer Straße zwei Etagen des Gebäudes beziehen. Das Heim soll abgerissen und neugebaut werden.

Wuppertal: Senioren ziehen in die St. Anna-Klinik ein
Foto: Stefan Fries

Elberfeld. Die Eingangshalle der St. Anna-Klinik wirkt verwaist. Die Rezeption ist zwar besetzt, aber nur wenige Patienten und Besucher warten in den Fluren. Seit dem Wegzug der Frauenklinik stehen die ersten beiden Bettenetagen komplett leer, in der Cafeteria herrscht gähnende Leere.

„Ich fände es gut, wenn das Krankenhaus mit Leben gefüllt wäre“, sagt Gabriela Ebert, Bezirksbürgermeisterin (SPD). Ihr Wunsch wird bald in Erfüllung gehen. Voraussichtlich ab April werden 83 Bewohner des Altenpflegeheims Obere Lichtenplatzer Straße in die erste und zweite Etage der Klinik ziehen. Das Altenheim wird abgerissen, an gleicher Stelle soll bis Ende 2018 für 6,5 Millionen Euro ein Neubau entstehen.

„Wir haben einen Standort für alle Bewohner gesucht, anstatt zehn hier und zehn da zu verteilen“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn. Auch das Team und die Ehrenamtlichen, die sich um die Bewohner kümmern, haben dann eine einzige Anlaufstelle. Da habe es sich angeboten, die Räume in der Klinik an der Vogelsangstraße zu mieten.

„Die Stadt ist Ende des vergangenen Jahres auf uns zugekommen, um die beiden vakanten Stationen zu mieten“, sagt Pit Zimmermann, Kaufmännischer Direktor der Stiftung der Cellitinnen und zuständig für das Haus. Derzeit werden die Räumlichkeiten für ein Altenheim nutzbar gemacht, dafür wird unter anderem der Brandschutz erneuert und Handläufe angebracht.

Bis Ende 2018 ist damit die Nutzung der ehemaligen Landesfrauenklinik erst einmal gesichert. Dann werden aber sowohl die Bewohner des Altenheims als auch die HNO-Abteilung das Gebäude verlassen. Der HNO-Bereich zieht in diegeplante Norderweiterung des Petrus-Krankenhauses an der Carnaper Straße.

Die Räumlichkeiten in der St.Anna-Klinik sollen aber weiter genutzt werden, so Pit Zimmermann. Eigentümer ist zwar der Landschaftsverband Rheinland, die Stiftung der Cellitinnen haben das Gebäude jedoch bis 2035 gepachtet, sind also bis auf weiteres für die Liegenschaften zuständig.

„So etwas wie im Marienheim wird nicht passieren“, sagt Zimmermann und spielt auf das jahrelang leerstehende Krankenhaus auf der Hardt an. Es gebe verschiedene Nutzungskonzepte für die St. Anna-Klinik. Diese würden aktuell geprüft. Zimmermann wollte aber nicht konkret werden, da bisher keine Verträge abgeschlossen wurden. „Unser Ziel ist es, dass es definitiv keinen Leerstand in der St. Anna-Klinik geben wird“, bekräftigt Zimmermann. „Wir begrüßen es natürlich, dass das Krankenhaus nicht leer stehen wird, weil ein Leerstand immer Figuren anzieht, die nicht förderlich für das Gebäude sind“, umschreibt Gabriela Ebert die Angst der Anwohner.

Ein Teil der Klinikräume wird bereits langfristig von der Akademie für Gesundheitsberufe, einem regionales Therapiezentrum sowie zwei Arztpraxen genutzt. Außerdemwird auf dem Gelände ein Parkhaus und eine Kita betrieben. Die Aussicht, dass das historische Gebäude weiterhin genutzt wird, wird nicht nur Gabriela Ebert freuen: „Denn zur Zeit wirkt das alles ein bisschen verloren“, findet die Bezirksbürgermeisterin.

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