Schüler entwickeln an der Universität Roboter

Jugendliche des beruflichen Gymnasiums am Haspel tüftelten vor allem an der Steuerung.

Schüler entwickeln an der Universität Roboter
Foto: Stefan Fries

Elberfeld. Obwohl die Studenten Semesterferien haben, ging es am Freitag in den Räumen der bergischen Universität trotzdem fleißig zu. Denn die Oberstufenschüler aus dem Leistungskurs Elektrotechnik des beruflichen Gymnasiums am Haspel haben vom 31. August bis zum 5. Oktober an Robotern gewerkelt, die man theoretisch in der Logistik für die sogenannte chaotische Lagerhaltung einsetzen könnte — eine Methode für die Lagerung von Waren. Bei dem Projekt ging es hauptsächlich um die Steuerung eines solchen Portalroboters, der Produktionsprozesse erleichtern soll. Dazu haben die acht Schüler ein „Drei-Achsen-Modell“ zur Verfügung gestellt bekommen.

Ein Modell, das in fast jede beliebige Richtung gesteuert werden kann und ebenso gut einen 3D-Drucker simulieren könnte. „Ein Hauptziel war, das Drei-Achsen-Modell überhaupt erst einmal zum Laufen zu bringen“, sagte Artur Lipko bei der Präsentation des Projekts am Campus Freudenberg am Freitag. Dazu haben die Jugendlichen Schaltpläne entwickelt und ein Computerprogramm geschrieben, damit sie das Modell über den PC ansteuern können. Letztendlich haben es die zwei Gruppen, in die die Schüler unterteilt waren, nicht geschafft, das Modell voll automatisiert zu steuern. „Wir sind ziemlich langsam vorangekommen“ sagte Philipp Jung, der zur Gruppe von Artur Lipko gehörte. Denn die kleinsten Fehler konnten große Probleme auslösen. „Das Beheben von Problemen hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen“, erklärte Philipp Jung. Probleme waren zum Beispiel Fehler in der Schaltung oder das Fehlen von Bauteilen, das beide Gruppen beklagten. In der Gruppe von Artur Lipko fehlte außerdem noch eine Schülerin, die krankheitsbedingt in den vergangenen Tagen ausfiel. „Sie war für das Programmieren zuständig, deswegen hing viel im Projekt von ihr ab“, sagte Lipko. Trotzdem konnten die Schüler viele Kenntnisse aus ihrem Leistungskurs anwenden und haben einiges an Wissen hinzugewonnen.

„Ein großer Erfolg für uns war, dass wir das Modell trotz vieler Probleme zum Laufen bekommen haben“, betonte Artur Lipko.

Die zweite Gruppe, die einen anderen Lösungsansatz verfolgte, klagte ebenfalls über fehlende Materialien und Missverständnisse. Trotzdem habe auch die Gruppe ihren Wissensstand erweitert und ihre Teamarbeit verbessert, sagten die Mitglieder. Seit 2003 bietet das zdi-Zentrum BeST des Bergischen Schul-Technikums solche Projekte an. „Der Sinn dieser Aufgabe ist, zu vermitteln, dass Technik Spaß macht. Wir wollen die Schwellen zur Uni senken“, sagte Bodo Jakob, der als Lehrer der Berufsschule das Projekt betreute. Es sei nicht schlimm, dass die Schüler nicht fertig geworden seien, betonte Jakob: „Das Projekt könnte nie komplett fertig werden, weil es immer etwas gibt, was man noch hinzufügen kann.“

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