Park nach Helmut Hesse benennen?

Bürgerantrag: Grünanlage an Brunnenstraße soll an den Widerstandskämpfer erinnern.

Nordstadt. Einen Erinnerungsort für den Pfarrer und Widerstandskämpfer Helmut Hesse möchte der Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen in Wuppertal schaffen und schlägt dafür die kleine Grünanlage an der Brunnenstraße vor. Sie soll den Namen „Helmut Hesse Park“ erhalten. Das ist Inhalt eines Bürgerantrags, den der Verein in der Bezirksvertretung (BV) Elberfeld stellt. Feierliche Benennung könnte am 24. November 2018 sein, wenn Helmut Hesses Tod in Dachau 75 Jahre her ist.

Helmut Hesse sei wie sein Vater Hermann eine herausragende Figur des kirchlichen Widerstands gegen das NS-Regime gewesen, so die Begründung des Antrags. Beide hätten zusammen im Pfarrhaus Alemannenstraße 40 gelebt.

Nach Angaben des Vereins war Helmut Hesse, geboren am 11. Mai 1916, Schüler des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums und engagierte sich als Leiter von Schülerbibelkreisen. 1933 bis 1935 sei er Mitglied der SA gewesen, bis er mit dem Nationalsozialismus brach.

Während seines Theologie-Studiums in Berlin habe er begonnen, sich für jüdische Menschen einzusetzen, als Vikar in Wuppertal ab 1941 habe er sich gemeinsam mit seinem Vater weiter engagiert. Dabei seien sie auch in Konflikt mit der Bekennenden Kirche geraten.

Am 8. Juni 1943 habe die Gestapo Vater und Sohn verhaftet. Der Vorwurf: Hermann Hesse habe in einem Gottesdienst den verheerenden Bombenangriff auf Barmen als Gottesgericht und Reaktion auf die Judenverfolgung interpretiert. Helmut Hesse soll öffentlich folgendes gesagt haben: „Als Christen können wir es nicht länger ertragen, dass die Kirche in Deutschland zu dem, was heute gegen die Juden geschieht, schweigt.“ Am 13. November 1943 wurden beide ins KZ Dachau verlegt. Helmut Hesse sei am 24. November 1943 an einer Sepsis gestorben, weil man ihm Medikamente vorenthielt. Sein Vater überlebte Dachau.

Die Politiker der BV Elberfeld wollen zunächst über den Vorschlag beraten, Die BV tagt am Mittwoch, 28. Juni, 19 Uhr im Verwaltungshaus am Neumarkt 10, im Raum 202. kati

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