Lichtgestalten als Fassaden-Erlebnis

Die IG1 hat in der Innenstadt verschiedene Kunst-Installationen initiiert.

Lichtgestalten als Fassaden-Erlebnis
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Überlebensgroß winkt die zierliche Frau in dem langen weißen Kleid die Passanten von der Fassade herab zu sich heran. Langsam verändert sie ihre Position und beugt sich vor. Wie am Übergang zwischen Fußgängerzone und dem neuen Döppersberg posiert Regina Advento an sechs verschiedenen Stellen in der Stadt. Die berühmte Tänzerin ist als Lichtgestalt die Protagonistin des Projektes, das die Interessengemeinschaft der Elberfelder Geschäftswelt (IG1) gemeinsam mit dem Wuppertaler Künstler Kai Fobbe umgesetzt hat. „Diese Installationen sind Teil einer neuen Illumination der Innenstadt, die wir bis 2018 abschließen möchten“, sagte Vorstandsmitglied Mathias Zenker bei der Vorstellung der Fassadenprojektionen.

Ziel ist, Kultur- und Kunstprojekte in die Innenstadt zu tragen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. „Wir haben bewusst langsame Sequenzen gewählt, um eine Reizüberflutung zu vermeiden, Hektik herauszunehmen und die Verweildauer zu verlängern“, betonte Mathias Zenker. Die Bildmotive haben unterschiedliche Bezüge. „Das Element Wasser steht für Leben und Tod. Es gibt Gesten der Einladung und nicht zu identifizierende bewegliche Fragmente, die nicht eindeutig sind, weil reale Fenster das Bild zerschneiden“, erklärt Kai Fobbe sein Werk. Es setzt die Projektionen am Arrenberg, auf der Luisenstraße, am Opernhaus und dem Heizkraftwerk fort. In Wichlinghausen entsteht gerade eine weitere Installation.

„Das ist bisher deutschlandweit einmalig. Wir möchten den Menschen etwas Einzigartiges bieten, damit sie nach Elberfeld kommen“, sagte Mathias Zenker. Die Interessengemeinschaft plant, das Projekt in den kommenden Jahren in Zusammenarbeit mit der Stadt noch weiter ausbauen. „Das ist natürlich auch eine finanzielle Frage. Dafür brauchen wir noch Sponsoren“, betonte Vorstandsmitglied Thomas Pusinelli. Die aktuellen Projektionen haben die Geschäftsleute aus eigenen Mitteln finanziert. „Gleichzeitig haben wir auch viel Herzblut investiert“, berichtete Mathias Zenker. Es sei gar nicht so einfach gewesen, die passenden Standorte zu finden. „Wir haben bereits im Frühjahr die ersten Gespräche geführt. Wir brauchten freie Flächen und die Möglichkeit, die Projektoren gegenüber anzubringen. Das mussten wir alles mit den Hauseigentümern abstimmen“, sagte Thomas Pusinelli.

Die Lichtbilder sollen täglich bei Einbruch der Dunkelheit auf den Hauswänden aufscheinen, die Motive allerdings der Jahreszeit entsprechend wechseln. „Mit dem Beginn des Weihnachtsmarktes planen wir die erste Veränderung“, sagte Mathias Zenker. Sein Lieblingsmotiv ist ein Weihnachtsbaum, der nach und nach seinen Schmuck bekommt. „Wir möchten ein Erlebnis schaffen. Nur so können wir die Innenstadt für die Kunden auch langfristig attraktiv halten.“

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