Kindergarten zieht an die Jägerhofstraße um

Deutsch-Französische Einrichtung plant Neubau. Es gibt Kritik am Standort.

Südstadt. Förderung der deutschen und der französischen Sprache sowie Vermittlung kultureller Bildung — allein mit diesen Zielen stellt der 1995 auf eine Elterninitiative hin gegründete Deutsch-Französische Kindergarten eine Besonderheit dar. Nicht so herausragend ist der Standort dieser Einrichtung an der Straße Im Johannistal. Neben baulichen Mängeln und einem begrenzten Platzangebot ist es das Fehlen einer Außenfläche, das die pädagogische Arbeit behindert.

Seit langem sucht der Kindergarten deshalb nach einem Standort für einen Neubau. Mit einem Areal an der Jägerhofstraße, in der Nähe der Station Natur und Umwelt, scheint dieser nun gefunden zu sein. Architekt Markus Rathke stellte der Bezirksvertretung (BV) Elberfeld seinen Entwurf für das neue Gebäude mit Erd- sowie Staffelgeschoss zur Straße und einem Untergeschoss zur Gartenseite vor.

Während gegen das offenkundig attraktive Baukonzept keine Bedenken aus der BV geäußert wurden, fand die Wahl des Standorts nicht den einstimmigen Zuspruch. Die Planer sehen die verkehrsgünstige Lage, die Nachbarschaft zum Wald, dem Von-der-Heydt-Park und der Station Natur und Umwelt als Vorteile. Zudem liege das Grundstück nur einen Kilometer vom derzeitigen Standort des Kindergartens entfernt, was die Umgewöhnung erleichtere.

Gerta Siller (Bündnis 90/Die Grünen) betonte, die Grünen hätten sich bereits gegen eine Bebauung der Fläche ausgesprochen. Ralf Michael Erich Streuf (WfW) befürchtete einen Ausverkauf der Stadt und ergänzte, auch die Bürger seien gegen eine Bebauung. Ralf Geisendörfer (CDU) richtete sich nicht grundsätzlich gegen das Projekt, hatte aber Bedenken, dass damit das Tor für eine Wohnbebauung geöffnet werde.

Matthias Nocke als Vertreter des Oberbürgermeisters hielt dagegen, dass die Stadt mit Kindergartenplätzen unterversorgt sei und dass der Bau eines Kindergartens im Gegenteil eine daran anschließende Wohnbebauung unwahrscheinlich werden lasse. Das Projekt inklusive Familienzentrum sei im Hinblick auf den Faktor Familienfreundlichkeit wichtig für die Stadt.

Gegen die Stimmen von Grünen und WfW sprach sich die BV für den Bebauungsplan aus. gör

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