Grüne: Platz am Kolk soll Bürgerpark werden

Die Ratsfraktion präsentierte einen Entwurf zur Platz-Gestaltung — als Alternative zur Erweiterung der City-Arkaden.

Elberfeld. Gastronomie, Wasserspiele, Fahrradleihstation: Geht es nach der Wuppertaler Ratsfraktion der Partei Bündnis 90/Die Grünen, dann soll der Platz am Kolk zu einem grünen Bürgerpark umgestaltet werden. Am Donnerstagabend stellte die Oppositionspartei im Gemeindehaus der Alten lutherischen Kirche am Kolk ihren Gestaltungsentwurf für den Platz an der Morianstraße vor.

Mehr als 100 Bürger folgten der Einladung — viele von ihnen machten im Laufe der Diskussion ihrem Unmut über die geplante Erweiterung der City-Arkaden um maximal 16.000 Quadratmeter auf dem heutigen Platz am Kolk samt dem anschließenden Postgebäude Luft.

„Bürger sind grundsätzlich dazu bereit, mitzuarbeiten, aber man sollte sie nicht hinters Licht führen“, monierte Georg-Eicke Dalchow, Hauptgeschäftsführer des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes. Er habe den Eindruck, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Dem wollen Anja Liebert und ihre Parteigenossen entgegenwirken: „Wir wollen nicht warten, bis die Erweiterung der City-Arkaden beschlossene Sache ist und die Bürger nur noch reagieren können, sondern aktiv eine Alternative vorschlagen“, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Wuppertaler Grünen. Also ist die Ratsfraktion kreativ geworden.

So sieht ihr Plan für den Platz am Kolk aus: Der jetzige Parkplatz wird entwidmet — und als Bürgerpark genutzt. „Umrahmt von 18 Bäumen soll hier Leben stattfinden“, erklärt Liebert. Dafür wollen die Grünen eine Fahrradleihstation installieren, in das denkmalgeschützte Postgebäude soll eine Außengastronomie einziehen, die einen Teil des Platzes nutzt. Ferner sieht der Plan der Grünen ein Wasserelement zum Spielen für Kinder vor.

Die Querung der Morianstraße soll direkt vor das Portal der Kirchen am Kolk verlegt werden. Um Durchgangsverkehr zu vermeiden, soll die Straße Kipdorf gesperrt werden — dieses Detail sorgte bei ansässigen Einzelhändlern im Publikum allerdings für Zündstoff: „Wenn die Straße dicht gemacht wird, dann machen wir auch dicht“, befürchtet Blumenhändler Martin Reiche.

Durch ihr Gestaltungskonzept wollen die Grünen die Blickachse auf die Kirche am Kolk frei halten. Einzelhandel könne sich im Postgebäude ansiedeln. „Nach unserem Gestaltungsentwurf hat der Platz am Kolk eine andere Qualität, als wenn man den Platz überbaut“, erklärt Liebert. Sie lehnt — wie die meisten Bürger im Publikum — eine Erweiterung der City-Arkaden ab: „Warum soll man mehr Verkaufsfläche schaffen, wenn in der Innenstadt so viele Läden leer stehen?“

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