Wuppertal Geplante Baustelle: Diskussion um den Dürrweg

Die Anwohner fühlen sich von den WSW nicht ausreichend über die geplante Baustelle informiert.

Wuppertal: Geplante Baustelle: Diskussion um den Dürrweg
Foto: Andreas Fischer

Südstadt. Nicht erst, wenn 130 Grad heißes Wasser gegen Ende 2018 durch die geplanten Fernwärmeleitungen im Dürrweg fließt, geht es dort heiß her. Schon im Vorfeld der Bauarbeiten sorgen diese für Streitigkeiten. Denn bei einer Infoveranstaltung der Wuppertaler Stadtwerke im Vereinsheim der Kleingärtner „In den Stöcken“ hat es kürzlich einige Aufregung gegeben.

Für den Bezirksbürgermeister Elberfelds, Hans Jürgen Vitenius, war das ein „brisanter Abend“. Etwa 150 Menschen seien dort gewesen, sagt er. Und es habe viel Kritik an der Planung der Stadtwerke gegeben. Diese hätten zwar im Großen alles bedacht, so Vitenius, aber viele Details bei der Planung vergessen. Denn die mehrmonatige Sperrung der Straße Dürrweg bedeutet für viele Anwohner große Einschränkungen.

Wegen der Fernwärmeleitung von der Müllverbrennungsanlage auf Korzert nach Elberfeld soll der Dürrweg von April bis August 2017 für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Von März bis Juli 2017 wird auch auf der Friedrichsallee gebaut.

Bei der Veranstaltung hätten viele Anwohner ihren Unmut über die dadurch entstehende Durchfahrt- und Parkplatzsituation geäußert. Laut Vitenius sah es aus, als hätten die Anwohner die WSW-Mitarbeiter dadurch erschrocken und ihnen die Fehler der Planung aufgezeigt. Neben den Anliegen der PKW-Fahrer gebe es vor allem Bedenken wegen der älteren Menschen, die auf Pflegedienstbesuche angewiesen sind. „Wenn der Pflegedienst zwei mal am Tag kommen muss und einen Kilometer weit weg parken muss, ist das ein Problem. Die haben dafür keine Zeit“, sagt Vitenius.

Wolfgang Hanstein, Vorsitzender des dort ansässigen Kleingärtnervereins, sagt, es gebe auch Probleme damit, Menschen mit Behinderung abzuholen oder zu versorgen. Busse würden ja umgeleitet, Taxen und PKW könnten nicht durchfahren. Auch sei nicht geklärt, wie die Mitglieder und Anlieger das Vereinsheim erreichen könnten. „Wir sind ein Verein und auch auf Einnahmen angewiesen“, gibt er zu bedenken.

Für ihn gebe es noch viele offene Fragen, sagt Hanstein. Die Stadtwerke bemühten sich aber, die zu klären, ist er sich sicher. Denn die haben bei der Infoveranstaltung die Telefonnummern zweier Mitarbeiter verteilt, um Fragen und Sorgen entgegenzunehmen. Außerdem ist eine zweite Infoveranstaltung im Vereinsheim geplant (siehe Kasten). Hanstein ist guter Dinge: „Hätten die Stadtwerke alles mit dem Ellenbogen durchdrücken wollen, würden sie nicht noch eine Veranstaltung anbieten.“

Holger Stephan, Sprecher der Stadtwerke, sagt, die WSW würden sich um Lösungen bemühen, soweit das nötig sei. „Aber jeder Eingriff in die Baumaßnahmen, jedes Auflegen einer Stahlplatte, damit jemand etwa in seine Garage kommt, verlängert diese natürlich.“ Trotzdem legten die WSW wert auf eine gute Kommunikation. Die Mitarbeiter nehmen jetzt die Anliegen auf, deren Umsetzung dann geprüft werde. Trotz der Beschwerden wertet Stephan die Veranstaltung als „gelungen“. Es habe auch gute Hinweise gegeben — etwa, dass es mögliche Parkplätze auf dem ehemaligen Minigolfgelände gebe. Die WSW prüften jetzt eine Anmietung, sagt Stephan.

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