Wuppertal Friedrich-Ebert-Straße: „Wir sind etwas Eigenes“

Die Interessengemeinschaft sieht ihren Bereich gut aufgestellt — und unabhängig von der City.

Wuppertal: Friedrich-Ebert-Straße: „Wir sind etwas Eigenes“
Foto: Andreas Fischer

Luisenviertel. Es ist richtig Bergisches Wetter. Doch trotz Regens ist einiges los rund um den Laurentiusplatz, wie Michael Kozinowski, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße, zufrieden beim Bummel zwischen Robert-Daum-Platz und Kasinokreisel feststellt. „Wir sind optimistisch“, spricht er für die Händler und Gastronomen. Ab Sommer, wenn dann auch die B 7 wieder geöffnet ist, „werden dann auch hoffentlich die Kunden wieder kommen, die während der Sperrung seit Sommer 2015 weggeblieben sind“. Einige hätten sich dann doch aus Angst vor einem möglichen Verkehrschaos den Weg ins Viertel gespart.

Wobei, betont der Buchhändler, die Änderung der Verkehrsführung rund um den Robert-Daum-Platz im Oktober 2015 für die Friedrich-Ebert-Straße ein Segen gewesen sei. „Staus hatten wir fast gar nicht mehr hier“, sagt Kozinowski. Lediglich der Bereich zwischen Sophienstraße und Robert-Daum-Platz sei ein kleines Sorgenkind, sagt er, und zeigt auf einige freie Parkplätze. „Die Leute trauen sich immer noch nicht so richtig, vom Robert-Daum-Platz hier reinzufahren.“ Dabei gebe es überhaupt keine Probleme. „Die kommen hier auch immer wieder raus“, sagt er und schmunzelt.

Was lockt in die City-Randlage? Eigentlich gehöre man ja gar nicht richtig zur City, sagt Kozinowski. „Wir sind etwas Eigenes.“ Kein Mainstream. Die Friedrich-Ebert-Straße punkte mit ihrem eigenem Charme, durch Geschäfte, die man anderswo nicht finde. Die IG habe zum Beispiel Flyer am Von der Heydt-Museum ausgelegt, um Besucher der Degas & Rodin-Ausstellung geworben. Der Slogan „Mit der Schwebebahn ins schönste Viertel der Stadt“ sei angekommen, ist Kozinowski überzeugt. Woran er das festmache? „Wir hatten zum Beispiel viele niederländische Besucher.“

Verbesserungsbedarf gebe es aber. Auch wenn die Leerstände aus Kozinowskis Sicht nicht so sehr ins Gewicht fallen, ärgerlich sind sie — zumal einige schon länger bestehen oder immer wieder neu anfallen, weil die neuen Mieter nicht bleiben. Erschwerend, so Kozinowski, komme bei einigen Gebäuden die schwierige Aufteilung dazu. Dass beispielsweise im ehemaligen Cronenberger Backhaus die Hausbewohner durch das Ladenlokal müssten, um in ihre Wohnungen zu kommen, sei nicht mehr zeitgemäß. Ein großer Leerstand sei auch die ehemalige Videothek. „Hier tut sich leider nichts.“ Ein Nachfolger wird für MST Frieling gesucht. „Wir freuen uns auf neue Nachbarn“, heißt es auf einem Aufkleber der IG auf der Schaufensterscheibe. „Bisher leider noch ohne Erfolg“, so Kozinowski.

Beim Thema Supermarkt hofft der IG-Vorsitzende auf eine Entwicklung. Dass Aldi geschlossen sei, habe vor allem auch den unteren Bereich der Friedrich-Ebert-Straße getroffen. Die Kundenfrequenz sei deutlich zurückgegangen. Deshalb würden seine Kollegen und er es gerne sehen, wenn die Supermarkt-Pläne an der Aue endlich Fahrt aufnehmen. Dort will ein Investor auch noch ein Geschäfts- und Parkhaus errichten.

Die Wiedereröffnung der B 7 sei für die IG ein Grund zum Feiern, sagt Kozinowski. „Davon profitiert die ganze Innenstadt.“ Ebenso von der Qualitätsoffensive, bei der auch Kozinowski in den Gremien sitzt. Kleine Veränderungen hat die IG schon selbst in Planung. Zwei Stromkästen in Nähe der VHS wird Graffiti-Künstler Martin Heuwold demnächst verschönern. In Gesteinoptik, verrät Kozinowski, in Gedenken an das ehemalige Fuhlrott-Museum.

Grundsätzlich, hebt der Vorsitzende noch einmal hervor, sei die Friedrich-Ebert-Straße gut aufgestellt. Ein Eindruck, den auch Joachim Knorr, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Elberfeld bestätigt: „Die Friedrich-Ebert-Straße hat ihren eigenen Charakter. Und das ist ganz positiv gemeint.“

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