„Die Schwimmoper ist einfach Kult“

Das Bad verwandelte sich anlässlich des 60-jährigen Bestehens in eine Partylandschaft.

„Die Schwimmoper ist einfach Kult“
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Die Dance- und Poolparty in der Schwimmoper war ein kräftiger Schlusspunkt. Am Ende der Veranstaltungswoche zum 60-jährigen Bestehen machte sie das Stadtbad einmal mehr zur Partyzone. Das (natürlich leere) Nichtschwimmerbecken wurde zur Tanzfläche. Ein DJ-Team spielte fetzige Musik. Aus dem Schwimmbecken wurde eine Spielwiese mit Schwimminseln und einer aufblasbaren Rutsche, auf der sich Jung und Alt vergnügten. Höhepunkt des Abends war die Lasershow, die den Raum zweimal hintereinander in ein großes Farbenmeer verwandelte.

Die Partygäste strömten ab 20 Uhr an die Kasse. In der ersten Besucherschlange stand ein Dutzend Damen in Weiß. „Wir sind das Wasserballett“, sagten sie lachend. Tatsächlich waren sie an diesem Freitag hier, um einen Junggesellinnenabschied zu feiern. Neugierig bauten sie sich vor einer großen Schwimminsel auf, in der sie alle bequem Platz gefunden hätten. Ohne Badesachen zogen sie aber doch lieber in Richtung Nichtschwimmer-Disko weiter.

Ein früher Gast war auch Ingo Gehring. Seinen Spitznamen „Flipper“ trug er auf dem T-Shirt. Für ihn sei die Schwimmoper sein „zweites Wohnzimmer“, erklärte der Rentner, der sich auch im Förderverein des Bads engagiert. Bevor es im Becken voll wurde, zog er ruhig seine Bahnen. „Das Wasser ist sehr angenehm“, sagte Gehring.

Mit der Ruhe war es gegen 21 Uhr vorbei. Auf den Rängen mischten sich Schwimmfans in Badehose oder -anzug mit Besuchern in Ausgehklamotten. Junge Leute sprangen mit lautem Platschen ins Wasser. Manchmal auch mit einem spektakulären Salto.

Jack hatte sich schon „ein wenig in diesem Ozean“ treiben lassen, wie er es nannte. Für den 21-jährigen Remscheider war an diesem Abend Schwimmoper-Premiere. „Das ist jetzt die Gelegenheit, sich das anzugucken. Ist ein schönes Schwimmbad.“ Kirsten Erler-Rassek freute sich aufs Tanzen. „Schwimmoper ist Kult“, meinte sie. „Da stecken so viele Erinnerungen drin. Ich war schon zur Kindergartenzeit hier.“

Party machten konnte man nicht nur auf der Tanzfläche, sondern auch auf den Schwimminseln. Auf ihnen machten es sich einige mit einem Cocktail gemütlich. Andere suchten eine sportliche Herausforderung. Dafür waren die „Walking Balls“ genau das Richtige. Wer wollte, konnte in den mannshohen, luftgefüllten Plastik-Ball schlüpfen und versuchen, damit übers Wasser zu gehen. Das klappte allerdings nur, wenn man lange genug in der Waagerechten blieb. Landete man auf allen vieren, kam man nicht weit. „Es macht Spaß, aber ich hätte im Leben nicht gedacht, dass es so schwer ist“, sagte einer der Wassergänger. „Das dreht sich viel schneller nach vorn als man denkt.“

Hoch über dem Schwimmerbecken saß Dieter Hartzsch. Von hier aus steuerten er und ein Kollege die Lasershows um elf Uhr und noch einmal um Mitternacht. Eigentlich sei es ganz einfach, berichtete Hartzsch, der früher Lasereffekte für Pina Bausch komponierte. Nur drei Strahler in den Farben Rot, Grün und Blau seien nötig, um Millionen von Farbtönen zu erzeugen. Dann verriet er noch, was die Partygäste um Mitternacht erwartete. Zuerst eine Lasershow mit künstlichem Nebel, der für dreidimensionale Effekte sorgte. Und dann noch der Auftritt von zwei Sängern der Wuppertaler Oper. Echte Oper in der Schwimmoper eben.

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