Der Traum vom Parkhaus am Zoo

Der Bürgerverein Sonnborn fordert eine Planung, die das Viertel ums Stadion auch nach einem Ausbau vor der Überlastung schützt.

Zoo. „Wir wollen das schönste Stadion Deutschlands bauen“, hatte Investor Thilo Küpper am Abend des 18. Dezember im Barmer Bahnhof verkündet. Dort hatte er — moderiert von WSV-Pressesprecher Jürgen Harmke — zusammen mit hochrangigen Vertretern des städtischen Gebäudemanagements, der Stadtwerke, des Jobcenters und der Vereinsspitze des WSV das Konzept für das Zoo-Stadion vorgestellt. Frenetischer Jubel brandete vor allem unter den WSV-Fans auf, zumal jetzt das vielfach beschworene „Dach für die Nord“ endlich Wirklichkeit werden soll. Geplant ist — die WZ berichtete — nach den Ideen des Wuppertaler Architekten Antonio Quintiliani ein multifunktionales Gebäude, das Gastronomie, Geschäfte, Büros und Flächen für kleinere Messen enthalten soll.

Nicht verändern soll sich das Fassungsvermögen des Zoo-Stadions. „Bei 23 000 Zuschauern soll es bleiben.“ Die ansonsten während der Fußballsaison nur alle zwei Wochen, sonst fast gar nicht genutzte Arena soll also während des gesamten Jahres mit Leben erfüllt und gewinnbringend genutzt werden können. Ideen, die der einstige WSV-Präsident Friedhelm Runge schon vor einem Jahrzehnt hatte (Er wollte eine Arena wie das Duisburger MSV-Stadion errichten lassen, d. Red), die aber nie Wirklichkeit wurden.

Bezirksbürgermeisterin Ingelore Ockel (CDU) ist von den realisierbaren Plänen ebenso angetan wie Udo Hindrichs, der Vorsitzende des Bürgervereins Sonnborn, Zoo & Varresbeck. Zumal sich beide, wie auch die Anwohner von diesem ehrgeizigen Bauprojekt auch eine Entschärfung der Parksituation vor allem an von Zoo- oder Stadionbesuchern stark frequentierten Tagen versprechen. „Von einem Parkhaus am Zoo-Stadion habe ich schon vor 20 Jahren geträumt“, so Ingelore Ockel, „und ich hoffe, dass das jetzt Wirklichkeit wird.“ Jürgen Harmke hat bei seinem Gespräch mit Thilo Küpper verlauten lassen, dass es ausreichend Stellplätze für die Mitarbeiter und Gäste der neuen Einrichtungen geben werde. „Da sind mehrere 100 neue Stellplätze vorgesehen. Wie viel mehr, das ist derzeit noch nicht absehbar, da die ganze Sache erst am Anfang der Planungen steht. Wir gehen aber davon aus, dass diese zusätzlichen Plätze auch von den Anwohnern genutzt werden können und die Parksituation im Zooviertel verbessern werden.“

An dieser Stelle hakt Udo Hindrichs ein und nimmt die Stadt in die Pflicht. „Was Thilo Küpper und der WSV da vorhaben, ist eine tolle Sache, aber es macht nur Sinn, wenn dem ein umfassendes verkehrspolitisches Gesamtkonzept zugrunde liegt. Bekanntlich kommen die Zoo- und die Stadionbesucher nicht alle mit der Schwebebahn oder dem Zug, und da müssen schon für die Anfahrt ins Zooviertel Ideen entwickelt werden, die für die Anwohner zumutbar sind“, stellt Hindrichs unmissverständlich fest. „Deshalb fordert der Bürgerverein seit Jahren eine großflächige Planung, die auch vor einer Überlastung des Zooviertels an besucherstarken Tagen schützt“, so Hindrichs.

Gleichzeitig fordert der Vorsitzende des Bürgervereins, dass Bezirksvertretung und Bürgerverein bei den Planungen mit ins Boot geholt werden müssen. „Natürlich sind wir gern bereit, uns einzubringen, denn wir sind sehr daran interessiert, dass aus dieser begeisternden Idee Wirklichkeit wird.“

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