Der Blick auf das Handy im Verkehr kann gefährlich werden

Der Autoclub Europa zählte am Donnerstag, wie viele Menschen im Verkehr ihr Smartphone nutzen.

Harry Gohr führte am Donnerstag eine genaue Liste über die Anzahl der Personen, die das Smartphone beim Überqueren der Straße nutzten.

Harry Gohr führte am Donnerstag eine genaue Liste über die Anzahl der Personen, die das Smartphone beim Überqueren der Straße nutzten.

Foto: Anna Schwartz

Elberfeld. Immer häufiger führen Smartphones im Straßenverkehr zu Unfällen. Egal ob als Fußgänger oder als Autofahrer: Die Smartphones lenken ab und sind gefährlich. „Es ist wichtig, dass man darauf achtet und dafür sensibilisiert wird“, sagt Harry Gohr, Kreisvorsitzender des Autoclub Europas (ACE) für den Kreis Bergisch Land. Deshalb führte der ACE am Donnerstag eine Stichprobe durch. An der Bushaltestelle an der Morianstraße zählten die Club-Mitglieder, wie viele Fußgänger die Straße mit dem Smartphone in der Hand überqueren. 430 Menschen wurden insgesamt gezählt, fast jeder fünfte blickte auf sein Handy — geschlechtsübergreifend.

Eine Studie des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass 59 Prozent der im Straßenverkehr Getöteten Fußgänger oder Radfahrer sind. Diese Zahl ließe sich laut ACE verringern, wenn jeder Verkehrsteilnehmer auf das Handy verzichten würde: „Wir wollen ja nur, dass Fußgänger ihr Handy in die Tasche stecken, während sie die Straße überqueren. Aber man beobachtet vor allem junge Menschen, die ihr Smartphone in der Hand haben, sobald sie alleine sind“, berichtet Gohr.

Zwar ist das Handy für Fußgänger nicht verboten, aber auch gefährlich: „Fußgänger haften, wenn sie durch Handy-nutzung einen Unfall provozieren“, erklärt Ulrich Bergrath, Anwalt für Verkehrsrecht. „Aber die Nutzung an sich hat keine Konsequenzen.“

Das Handy am Steuer ist natürlich verboten, aber es stellt sich die Frage, ob das reicht: „Wir sehen immer, dass ein Fehlverhalten da ist, aber das könnte vermindert werden“, so Harry Gohr. „Wir als zweitgrößter Automobilclub sehen natürlich auch die Verantwortung, unsere Mitglieder zu schützen.“

Und das machen er und seine Kollegen ehrenamtlich: Früher war Gohr Busfahrer, mittlerweile ist er Rentner, aber immer noch am Verkehrsgeschehen interessiert: „Es ist die Aufgabe des ACE, dass auf Fehlverhalten hingewiesen wird und so die Verkehrssicherheit erhöht wird.“

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