Wuppertal-Elberfeld „Da geht keiner rein“: Kritik an Unterführung Wolkenburg

Der ESW säubert dort, zuständig für den Bau wäre aber die Bahn. Die Bezirksvertretung will eine Verbesserung erreichen.

Wuppertal-Elberfeld: „Da geht keiner rein“: Kritik an Unterführung Wolkenburg
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Bald könnte die Treppe Wolkenburg nach jahrelanger Sperrung wieder geöffnet werden — dank des Engagements des Fördervereins Historische Parkanlagen Wuppertal. Dann hätten die Wuppertaler wieder eine schöne Fußwegeverbindung zwischen Klophaus-Park und Wolkenburg, dann kurz über die Straße und und von dort via Unterführung weiter Richtung Schauspielhaus und City. Eigentlich. Dass viele Leute dieses Angebot nutzen werden, kann sich Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) momentan kaum vorstellen. „Durch die Unterführung geht doch kein Mensch. Schauen Sie sich die doch einmal an“, ärgert sich Vitenius. Wer über die Treppe komme, nehme sicher lieber einen Umweg in Kauf und gehe dann durch die Unterführung am Aldi.

Die ist zwar auch nicht schön, verglichen mit ihrem Pendant 150 Meter weiter aber ein Traum. Dort tropft es von der Decke, der Putz bröckelt, die Geländer der Treppen sind versifft und der Fußboden ist holprig. „Und jetzt ist es noch tagsüber“, sagt Vitenius beim Ortstermin mit der WZ. „Kommen Sie mal abends hierher. Kaum Licht, nur zwei Funzeln. Ich würde da jedenfalls nicht durchgehen. Das ist ein echter Angstraum.“ Vor allem auch dadurch, dass wenn man von oben komme, keinen Einblick in die Unterführung habe. „Sie sehen nicht, was da los ist oder wer da gerade so ist.“

Kürzlich habe dort noch eine Matratze gelegen, weil sich dort jemand offenbar eine Schlafstätte eingerichtet habe. Verständlich, weil im derzeitigen Zustand kaum jemand dort lang gehen will. „Aber das würde sich ja durch die Treppe ändern“, ist Vitenius überzeugt.

Auch in der Bezirksvertretung sei die Unterführung ein ärgerliches Dauerthema. Vor Jahren habe der Stadtteilservice das Areal mal „schöngemacht“. Zu sehen ist davon nicht mehr viel. Der ESW kümmert sich im Rahmen seiner Möglichkeiten darum, die Unterführung zu säubern.

„Das ist kein Thema“, erklärt Abteilungsleiter Uwe Lünenschloss. Der Müll sei aber nicht das große Problem. „Die Unterführung ist einfach baufällig.“ Für die Beseitigung der Schäden sei aber gar nicht die Stadt zuständig, sondern der Eigentümer. Und das ist die Deutsche Bahn. „Wir können da wenig machen“, sagt Lünenschloss, der seine Eindrücke in der jüngsten Sitzung der BV schilderte. Dazu beschrieb er die Probleme, beim ehemaligen Bahnkonzern überhaupt jemanden zu finden, der sich zuständig fühle. „Ich will ja, dass sich da etwas ändert“, sagt Lünenschloss. „Ich bin da noch nicht mit fertig.“

Und was sagt die Bahn? „Aus unserer Sicht ist die Unterführung in Ordnung“, so Sprecher Dirk Pohlmann gegenüber der WZ — nach Rücksprache mit einem zuständigen Mitarbeiter. Die Verkehrssicherheit sei gewährleistet. Nachdem er allerdings ein Foto gesehen hat, revidiert Pohlmann seine Meinung. Vielleicht müsse doch etwas getan werden, räumt er ein. Gerade, wenn durch die Treppe vielleicht noch mehr Menschen die Verbindung wieder nutzen würden. Die Verantwortlichen der Bahn müssten sich einmal mit der Stadt zusammensetzen, so Pohlmann.

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