Ampel an der Südstraße gibt Rätsel auf

Zahl der geblitzten Autofahrer ist trotz geänderter Verkehrsführung weiter sehr hoch.

Ampel an der Südstraße gibt Rätsel auf
Foto: Andreas Fischer

Südstadt. Immer wieder missachten Autofahrer bei der Fahrt über die Südstraße in Richtung Stadthalle eine rote Ampel. Doch viele der Rotsünder sehen die Schuld nicht bei sich, sondern bei der Stadt: Sie seien von der grünen Ampel, die nur für das Abbiegen in die Viehhofstraße gilt, irritiert.

Nachdem 2015 ein Gutachter festgestellt hatte, dass pro Monat bis zu 450 Autofahrer an dieser Stelle geblitzt werden, nahm die Stadt zunächst Veränderungen an der Verkehrsführung vor. Im Frühjahr wurde dann sogar ein längerer Ampelmast an der linken Seite der Südstraße aufgestellt. Der gilt für die Linksabbieger, die Ampel am rechten Mast nur für die Geradeaus-Spur.

Der erhoffte Effekt ist allerdings ausgeblieben, die Zahl der Rotsünder ist nicht zurückgegangen. Die Südstraße ist nach Ansicht ertappter Autofahrer weiterhin eine „Rotfalle“.

„Wir haben den Zeitraum von 19. Juli bis zum 18. September 2015 mit dem vom 19. Juli bis zum 18. September 2016 verglichen. Dabei haben wir eine fast identische Zahl der zu ahndenden Verstöße ermittelt. Vor den Veränderungen der Verkehrsführung und der Verlängerung des Auslegers für die Ampel wurden 283 Autofahrer geblitzt, in diesem Jahr waren es im gleichen Zeitraum 284“, sagt Stadtsprecherin Kathrin Petersen.

An dem Ampelmast könne es daher vermutlich nicht liegen, so Petersen. „Wir können ja keine Schilder mit der Aufschrift ,Rote Ampel’ aufstellen.“ Die Stadt kündigte weitere Untersuchungen an, die Blitzeranlage bleibt nach Informationen der WZ allerdings scharf gestellt.

Der WZ liegt ein weiteres Gutachten vor, in dem auf die Häufung von Fotos geblitzter Autofahrer hingewiesen wird, die im Moment der Aufnahme nach links zur grünen Ampel für Abbieger in die Viehhofstraße schauen. Das wäre ein Indiz dafür, dass es die von geblitzten Autofahrern bemängelten Irritationen gibt.

Die Höhe der Strafe ist davon abhängig, wie lange die Rotphase beim Überfahren gedauert hat. Ist die Ampel schon länger als eine Sekunde rot, dann sind 200 Euro Bußgeld, eine Verwarngebühr, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot fällig. Das ist bei auffällig vielen Rotsündern an dieser Stelle der Fall, was wiederum für die Theorie spricht, dass sie nur auf die Abbieger-Ampel achten und sich in diesem Moment auf der grünen Welle wähnen. 90 Euro und einen Punkt kostet es, über die Kreuzung zu huschen, wenn die Ampel gerade auf Rot umgesprungen ist.

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