TiC-Theater auf Erfolgskurs: Ingeborg Wolff führt Regie

Ralf Budde und Stefan Hüfner arbeiten am neuen Spielplan – inklusive einer Uraufführung.

Cronenberg. "Politiker würden sagen: Wir sehen unseren Kurs bestätigt." Ralf Budde und Stefan Hüfner sind aber keine Politiker - und haben Standard-Formulierungen deshalb auch gar nicht nötig. Wenn die beiden künstlerischen Leiter des TiC-Theaters allgemein betonen, dass das vergangene Jahr "insgesamt erfolgreich verlaufen ist", dann klingt durchaus auch persönlicher Stolz mit.

Denn mit der Doppelspitze auf der Kapitänsbrücke scheint die im Spätherbst 2007 in unsicheres Fahrwasser geratene Bühne wieder auf Erfolgskurs zu sein. Auch wenn konkrete Zahlen zur Auslastung ihres ersten Spielplans noch nicht vorliegen, sind die Theatermacher sichtlich zufrieden. Mehr noch. "Unsere Erwartungen wurden übertroffen", sagt Hüfner und verrät auch gleich den Grund für nachhaltigen Optimismus: "Wir hatten weniger Veranstaltungen als zu früheren Zeiten, dabei aber eine wesentlich höhere Auslastung."

Der druckfrische zweite Spielplan soll daran nicht nur anknüpfen. Er hält auch eine Überraschung bereit: Ingeborg Wolff sitzt bald mit im Boot - auf dem Regiestuhl, um genau zu sein. Jahrelang gehörte die 65-Jährige zu den absoluten Publikumslieblingen der Wuppertaler Bühnen. Nun nutzt die Schauspielerin den (Un-)Ruhestand, um sich in Cronenberg zu engagieren. "Bezahlt wird nicht" heißt ihre Maxime. Dario Fos gleichnamiges Theaterstück feiert am 25. September Premiere - einen Tag vor dem 66.Geburtstag der Regisseurin.

Auch ihr früherer Bühnen-Kollege Hans Richter macht in Cronenberg Theater. "Der Herr Karl" ist im Herbst im Atelier Unterkirchen zu erleben, das Kabarett-Atmosphäre und damit die perfekte Basis für Helmut Qualtingers einstündigen Monolog bieten soll.

Budde und Hüfner setzen aber nicht nur auf prominente Wuppertaler Namen. Im Heimathafen an der Borner Straße planen sie auch ein Musical ("Der kleine Horrorladen", Premiere am 24.April), einen Edgar-Wallace-Krimi ("Der schwarze Abt", ab 27. Februar) und neue Theaterkurse. Die beiden Kapitäne möchten weiterhin Kurs "in Richtung gehobene Unterhaltung" nehmen - auch wenn "wir das klassische Komödien-Segment nicht abschaffen wollen".

Deshalb heißt es ab dem 8.Mai auch: "Schick mir keine Blumen". Die Komödie von Norman Barash und Carroll Moore lässt schmunzeln - vor allem über Männer, denn um die geht es auch ab dem 23. Oktober. Nachdem "Die Sekretärinnen" zurzeit die Herzen des Publikums bewegen, sollen die Herren nachlegen: In der nächsten Revue von Franz Wittenbrink dürfen sich "Männer" so präsentieren, wie sie sind: wild, wehleidig oder wagemutig. Dass sich auch Frauen seltsam verhalten (vor allem, wenn sie verliebt sind), kann man(n) schon früher sehen, denn ab dem 26. Juni gilt der "Mondscheintarif". Die Bühnenfassung von Ildikó von Kürthys Roman wird die Sommer-Produktion 2009. Der Titel des Gegenstücks steht zwar noch nicht fest - dafür der Termin: Am 27. November soll eine neue Weihnachtskomödie alle Blicke auf sich ziehen.

Vorher wird’s wahrhaft märchenhaft: Stefan Hüfner rückt Reparaturzwerge und Quadrathexen ins Rampenlicht. "Der Glückskeks" wird am 15. November serviert - als Uraufführung für die ganze Familie.

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