Wuppertal Bebauung an der Monschaustraße: Pläne liegen ab Montag aus

Künftige Bebauung an der Monschaustraße soll nicht höher als zwei Etagen werden. Alten Bäumen droht die Abholzung.

Wuppertal. Ab kommenden Montag können Bürger den vorgesehenen Bebauungsplan für die Monschaustraße einsehen. Der legt Regeln und Begrenzungen einer möglichen Bebauung fest. Unter anderem ist festgehalten, dass neue Häuser zur Straße hin nicht höher als zwei Etagen werden sollen. Nur die Bebauung auf dem Grundstück Hausnummer 10 darf drei Etagen hoch werden. Festgelegt ist zudem, dass die Gartenflächen frei bleiben, eine Bebauung in zweiter Reihe also nicht erlaubt werden soll.

Wuppertal: Bebauung an der Monschaustraße: Pläne liegen ab Montag aus
Foto: S. Fries

Auch hiervon gibt es eine Ausnahme: Für das Grundstück Monschaustraße 26 hat die Verwaltung bereits 2013 eine Baugenehmigung erteilt. Das dort vorgesehene Einfamilienhaus kann also nicht mehr verhindert werden. Der Abriss ist bereits erfolgt, die Arbeiten haben begonnen. Doch weitere Bebauung ist nicht möglich. Bürger hatten befürchtet, dass auf allen Grundstücken Einfamilienhäuser entstehen, was ihrer Meinung nach den grünen Charakter des Stadtteils gefährden würde.

Viele Widerspruch gibt es auch gegen die Fällung der alten Bäume auf dem Grundstück Nummer 10, im „Braunschen Garten“ oder „Brock’schen Garten“, wie es im Volksmund heißt. Die Verwaltung will nur den Erhalt der Blutbuche im Bebauungsplan festschreiben.

Christoph Gisen, einer der Nachkommen der einstigen Besitzer, der Familie des Werkzeughändlers Johann Heinrich Braun, findet das sehr schade. Da seien zum Beispiel zwei alte Eiben, die sein Urgroßvater habe setzen lassen, und eine Trauerbuche. Diese heute seltene Mischung, bei der eine Trauerweide auf eine Buche gesetzt werde, sei damals Mode gewesen. Ein Großteil der Bepflanzung gehe darauf zurück, dass seine Großeltern um 1900 einen Blick ins Grüne behalten wollten, nachdem sie die weiter oben liegenden Flächen verkauft hatten. Die Stadt argumentiere, die Bäume seien krank. „Aber das grünt und blüht alles“, betont er.

Marc Walter vom Ressort Bauen und Wohnen räumt ein, dass die Bäume sehr schön sind — aber sie seien nicht schützenswert. Da müsse die Stadt abwägen. Nach den jetzigen Festlegungen im Bebauungsplan kann der Käufer die Bäume fällen - nur die Blutbuche nicht. Ähnlich sei es bei den schönen alten Häusern. Auch er fände es sehr schade, wenn einige von ihnen verschwinden. Doch sie ständen nicht unter Denkmalschutz.

Derzeit plant die Bema Comfortbau, auf dem Gelände der Hausnummer 10 zwei dreistöckige Mehrfamilienhäuser mit 14 Wohnungen. Ähnliches wie auf der Fläche Nummer 26 — Einfamilienhaus hinter Mehrfamilienhaus — war auch für die übrigen Grundstücke geplant. Doch die Bebauung in zweiter Reihe soll durch den Bebauungsplan nicht mehr möglich sein.

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