Wuppertal Offene Gartenpforte: Hinter jeder Ecke folgt eine neue Überraschung

Zur Offenen Gartenpforte besichtigen etwa 180 Besucher den detailreich gestalteten Garten von Egbert und Sabine Giesen.

Wuppertal: Offene Gartenpforte: Hinter jeder Ecke folgt eine neue Überraschung
Foto: Andreas Fischer

Cronenberg. „Man soll nicht alles auf den ersten Blick sehen“, erklärt Egbert Giesen das Konzept des Gartens. „Hinter jeder Ecke verbirgt sich eine neue Überraschung. Der Garten ist wie eine Wohnung mit vielen verschiedenen Zimmern.“ Diese Ideen haben er und seine Frau Sabine in ihrem gut 800 Quadratmeter großen, naturnahen Garten umgesetzt.

Seit 2006 laden sie jährlich zur „Offenen Gartenpforte“ ein — am vergangenen Wochenende zum zwölftn Mal. In diesem Jahr kamen etwa 180 Besucher.

Durch ein kreisrundes Tor betritt man ihre grüne Oase in leichter Hanglage voller Ideen. Wege und Treppen aus Naturstein führen um den Garten herum — durch verschiedene Ebenen, vorbei an üppigen Beeten, Naturstein-Mauern, versteckten Orten und Terrassen, auf denen Besucher bei Kaffee und Kuchen zusammensitzen.

Neben klassischen Pflanzen wie Rosen und Apfelbäumen findet man auch exotische Pflanzen wie den asiatischen Schlangenbart, der sich wie ein Bach durch ein Beet schlängelt, oder eine Mammutblatt-Staude mit bis zu zwei Meter großen Blättern. Ein weiterer Hingucker speziell für die „Offene Gartenpforte“: Im Garten verteilte Sprüche zum Thema Garten und Gärtnern.

Der Garten ist in verschiedene Abschnitte gegliedert und greift Themen wie Licht und Schatten, Wasser und Wellness auf. Überall laden Sitzplätze zum Verweilen ein. Eine runde Rasenfläche bildet das Zentrum. Gleich dahinter führen Steinplatten durch einen verborgenen „Waldgarten“.

Um die Rasenfläche verteilt liegen ein Nutzgarten voller Gemüse, eine Kräuterschnecke, ein Insektenhotel, ein Staudenbeet und ein Baumhaus, von dem man über den Garten blicken kann. Angrenzend an den Nutzgarten verbindet ein 16 Quadratmeter großer Teich mit Seerosen das Areal mit dem Nachbargarten.

Ein paar Stufen weiter oben wartet hinter einer kleinen Wand die nächste Überraschung: ein „Terrakottagarten“ mit mediterranem Flair, Pool und Liegen — und, um das Urlaubsgefühl perfekt zu machen: Palmen, Agaven und einem Zitronenbaum.

Am Anfang seien sie selbst nur Gast in anderen Gärten gewesen, erklärt das Ehepaar. Es sei jedoch schnell klar geworden, dass sie auch an der „Offenen Gartenpforte“ teilnehmen wollten. „Der Austausch mit gleichgesinnten Gartenliebhabern ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der Veranstaltung“, sagt Egbert Giesen. „Manche von den Ideen, die hier verwirklicht sind, stammen auch aus anderen Gärten.“ Sabine Giesen fügt hinzu: „Wir wollten auch die Möglichkeit bieten, aus unserem Garten Ideen und Anregungen mitzunehmen.“

Im Durchschnitt verbringen sie zwei bis drei Stunden pro Woche mit Gartenpflege, als Landschaftsgärtner übernimmt Egbert Giesen die gestalterischen und seine Frau die pflegerischen Arbeiten.

Bei den Besuchern trifft ihr Garten auf Begeisterung. „Das ist ein Traum, ich habe noch nie so etwas Schönes gesehen“, lobt etwa Udo Zielke, der seit vielen Jahren bei der „Offenen Gartenpforte“ Gärten besucht. Der Garten der Giesens besteche durch seinen ganz individuellen Charme. Auch Gerlinde Kiel und Edeltrud Haarhaus, zum ersten Mal auf Gartentour, sind angetan: „Traumhaft schön, sehr abwechslungsreich und hübsch detailliert“, so Kiel. „Ich finde vor allem den Nutzgarten sehr schön angelegt“, sagt Haarhaus.

Der Eintritt zur „Offenen Gartenpforte“ ist kostenlos, die Giesens sammeln jedoch Spenden für die Christliche Hospizstiftung Wuppertal.

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