Frauke Altenberg leitet das Jugendhaus

Der Trägerverein war nach langer Suche erfolgreich — sonst wäre die Einrichtung geschlossen worden.

Frauke Altenberg leitet das Jugendhaus
Foto: Stefan Fries

Cronenberg. Schlaflose Nächte bereitete die drohende Schließung des Jugendhauses Cronenberg den engagierten Vorsitzenden des Trägervereins, Christine Orth sowie Christine und Fredy Mäuer. Seit Mai 2017 hatte das Haus keine Leitung. Das Engagement einer neuen Leitung war nach einer Änderung der gesetzlichen Regelungen schwer: Waren es bis vor einiger Zeit noch ausgebildete Erzieher, die dieses Amt ausüben durften, so ist nun für die Hausleitung ein Bachelor-Abschluss erforderlich. Zudem handelt es sich bei der für das Jugendhaus an der Händelerstraße 40 vorgesehenen Leiterstelle um eine Teilzeitbeschäftigung, bei der lediglich zwölf bis 15 Stunden honoriert werden. Also sicher keine Position, bei der die Bewerber Schlange stehen.

Frauke Altenberg

Der Trägerverein suchte also verzweifelt nach geeigneten Kandidaten, während die Arbeit dank ausgezeichneter Honorarkräfte wie gewohnt weiterlief. Aber diese Übergangslösung wäre von der Stadt lediglich bis zum Frühjahr 2018 geduldet worden. Dann hätte das Haus geschlossen werden müssen. „Eine Katastrophe für die Kinder und Jugendlichen in Cronenberg“, so Regina Orth vom „Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit in Wuppertal-Cronenberg“.

Die Einrichtung hat sich seit ihrer Eröffnung 2000 durch Dirk Kanschat, freier Mitarbeiter des Stadtbetriebs Jugend und Freizeit, im Laufe der Jahre zu einem Treffpunkt der Generationen gewandelt. Unter anderem gibt es an jedem ersten Dienstag im Monat einen gern angenommenen Frauentreff. Auch der wäre von einer Schließung betroffen gewesen.

Doch dann ergab sich mit Frauke Altenberg (26) ein wahrer Glücksfall. Die am Arrenberg in Elberfeld wohnende Studentin der Sozialpädagogik ist ausgebildete Erzieherin und steht vor dem Abschluss ihrer Bachelor-Arbeit an der Universität im niederländischen Leeuwarden.

Die gebürtige Velberterin hat bei der ersten Team-Sitzung einen so positiven Eindruck hinterlassen, dass der Vorstand sie schon ab Januar dieses Jahres gern mit der Leitung des Jugendhauses betraute. Und die freute sich natürlich, gleich zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn eine leitende Position übernehmen zu können. „Erst mal musste ich mich in die Strukturen des Hauses einarbeiten“, erklärte die junge Erzieherin und findet nun, dass ihr die Arbeit mit dem jungen Cronenberger Nachwuchs großen Spaß macht.

„Hier gibt es zum Beispiel ein Kochangebot, das bei den Kindern von sechs bis zwölf Jahren auf große Begeisterung stößt“, so Frauke Altenberg, die vom Arrenberg mit dem Fahrrad über die Samba-Trasse zu ihrem neuen Arbeitsplatz fährt.

Ist für viele der Jüngsten der Besuch im Cronenberger Jugendhaus ein fester Bestandteil der Freizeitgestaltung, so krankt es derzeit noch ein wenig an den Älteren, nämlich den Zwölf- bis 16-Jährigen, von denen sie sich mehr Zuspruch erhofft.

„Für die öffnen wir das Jugendhaus montags immer von 17 bis 20 Uhr, doch der Besuch lässt noch zu wünschen übrig“, so die Sozialpädagogin. „Dabei halten wir mit Billard, Tischtennis, Kicker und ähnlichem schon ein attraktives Angebot bereit.“

„Aber am besten wäre es natürlich, wenn die Jugendlichen eigene Ideen einbringen und berichten würden, was ihnen am meisten Spaß macht. Dann könnten wir gemeinsam etwas bewerkstelligen“, ist die Wunschvorstellung von Frauke Altenberg. „Ich würde mir mehr Mund-zu-Mund-Propaganda wünschen.“ Werbung an Schulen soll die Cronenberger Jugendlichen ins Jugendhaus holen. Sie will die Arbeit mit ihnen nachhaltig gestalten, nicht nur in Bezug auf die Umwelt, sondern auch auf soziales Wirken. Eben diese Aspekte sollen auch in ihre Tätigkeit als Leiterin einfließen.

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