Cronenberg Fragestunde mit OB Mucke: „Ich habe keinen Sack Geld mitgebracht“

Oberbürgermeister Andreas Mucke stellte sich im TiC-Theater den Sorgen der Cronenberger.

Cronenberg: Fragestunde mit OB Mucke: „Ich habe keinen Sack Geld mitgebracht“
Foto: Stefan Fries

Cronenberg. Eigentlich ist Andreas Mucke auf dieser Bühne in seinem Element. Doch an diesem Abend im TiC-Theater hatte er ein schwieriges Publikum vor sich. So saß der leidenschaftliche Schauspieler dieses Mal in seiner Rolle als Oberbürgermeister auf dem heißen Stuhl und stellte sich auf Einladung des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins den Fragen der Cronenberger. Ohne Umschweife setzte Vorsitzender Rolf Tesche mit seinen einleitenden Worten den Ton: „Wir haben sehr viele Probleme, die wir ansprechen wollen.“ Die zahlreichen Zuhörer im TiC-Theater würden beweisen, dass „nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen“ im Stadtteil sei.

„Danke für die warmherzige Begrüßung“, leitete Mucke ein. Schnell musste er sich der großen Frage stellen: Wann passiert etwas in Cronenberg? Tesche sagte: „Wir erwarten, dass Cronenberg in der großen Planung mit drin ist — nicht nur beim Teeren.“ Mucke spielte mit offenen Karten: „Es gibt Stadtteile, die sich in den vergangenen 15 bis 20 Jahren negativ entwickelt haben.“ Deshalb stünden etwa Oberbarmen, Wichlinghausen und Heckinghausen aktuell im Fokus der Aufbaumaßnahmen. „Da müssen wir sehr viel Energie konzentrieren.“ Er wisse jedoch auch: „Wir dürfen nicht vergessen, die Stadtteile zu unterstützen, denen es im Verhältnis gut geht.“

Konzepte, Cronenbergs Ortskern auszubauen, gab es in der Vergangenheit zuhauf. Auch der Bürgerverein hat bei den Ideensammlungen mitgearbeitet — umgesetzt wurde nichts. Mucke betonte, dass er keine Versprechungen macht, die er nicht halten kann. „Ich habe keinen Sack Geld mitgebracht. Hoffentlich hat das keiner erwartet.“

Wohl aber verwies der Oberbürgermeister darauf, dass es bei dem integrierten Handlungskonzept, das gerade erarbeitet wird, auch um Cronenberg gehen wird. Zudem schlug Mucke ein Forum vor, in dem Bürgerverein, Bezirksvertretung und Stadtverwaltung an einem Tisch sitzen, um machbare Lösungen zu finden. „Das wird vielleicht nicht der große Wurf, aber vielleicht lassen sich Einzelmaßnahmen umsetzen.“

Die mögliche Ausdünnung des Busverkehrs auf den Südhöhen sprach Stephan Ries vom Bürgerverein an, der den Abend auf der Bühne moderierte. Mucke verwies auf den neuen Nahverkehrsplan und empfahl den Cronenbergern: „Bringen Sie sich da ein, auch über die Bezirksvertretung.“

Ein weiteres Thema, das Ries aufbrachte: den Bau einer neuen Sporthalle für den Stadtteil. Er kritisierte: „Wir haben hier in Cronenberg ein reges Vereinsleben, aber kaum Fläche.“ In den kommenden fünf Jahren sei zumindest keine Planung für eine Halle angesetzt, sagte der Oberbürgermeister und ergänzte: „Sporthallen werden immer im Zusammenhang mit Schulen gedacht.“

Im April kommt der Oberbürgermeister erneut in den Stadtteil und will sich vor Ort unter anderem ein Bild von der Verkehrssituation machen.

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