Fernwärmeleitung: Arbeiten im Zeitplan

70 Prozent der Trasse sind fertig. Im Herbst wird es noch eine zusätzliche Baustelle geben.

Fernwärmeleitung: Arbeiten im Zeitplan
Foto: Stefan Fries

Cronenberg. Um demnächst in den Genuss effektiven Energietransports zu kommen, müssen zahlreiche Baustellen gemeistert werden. So bringt das Großprojekt der Wuppertaler Stadtwerke (WSW), Cronenberg mit Fernwärmeleitungen zu untergraben, auch in Zukunft so manche Einschränkung mit sich.

„Bislang verläuft aber alles nach Plan“, sagt WSW-Pressesprecher Holger Stephan erfreut. Er ist optimistisch, dass das auch weiterhin so sein wird. Die zeitlichen Ziele seien bislang eingehalten worden, so dass die Fertigstellung für Mitte des nächsten Jahres anvisiert werde. Mit der Inbetriebnahme der fertigen Fernwärmetrasse sei demnach für Oktober 2018 zu rechen. Die bislang einzige Planänderung sei eine zusätzlich erforderliche Baumaßnahme Anfang Herbst. Derzeit liefen die Verhandlungen mit der zuständigen Baufirma. Im September soll es eine entsprechende Bürgerinformation geben.

Ob diese Veränderung der Planung zu einem erhöhten Kostenaufwand führt, steht derzeit noch nicht fest. Nach aktuellem Kostenplan investieren Stadtwerke und Abfallwirtschaftsgesellschaft gemeinschaftlich rund 40 Millionen Euro in das Projekt, um durch die wesentlich effizientere Energienutzung in Zukunft das Elberfelder Kohleheizkraftwerk abschalten zu können.

Zurzeit bohrt man am unteren Teil des Dürrwegs und der Küllenhahner Straße, was noch einige Wochen der Fall sein wird. Anschließend geht es auf der Friedrichsallee und am Friedrichsberg weiter. Insgesamt sind bereits etwa 70 Prozent der 3200 Meter langen Trasse fertiggestellt. Zu so mancher Verärgerung und dem einen oder anderen wutgeladenen Anruf bei den WSW hat indes der Wegfall der Parkplätze am Dürrweg gesorgt. Die Situation sei inzwischen durch Schaffung einer Ersatzparkfläche entschärft worden. „Auf dem unbefestigten Randstreifen haben wir genauso viele Stellplätze geschaffen wie weggefallen sind. Einziger Unterschied ist, dass man jetzt ein Stückchen länger gehen muss“, erklärt Holger Stephan und ergänzt, dass es vor Ort „relativ friedlich“ von statten gehe und das befürchtete Verkehrschaos ausgeblieben sei.

Naturschutzbedingter Baustopp herrscht derweil weiter am Friedrichsberg, wo im Zuge des Vogelschutzes zwischen Frühjahr und Herbst nicht gebohrt werden darf. Hier kann voraussichtlich ab September weitergearbeitet werden. Die durch vier Hydraulik-Zylinder angetriebenen Bohrer heben im Erdreich von Cronenberg einen Tunnel mit 2,40 Meter großem Durchmesser aus und schieben sich je nach Bodenbeschaffenheit — ob einfache Erde oder Gestein— täglich sechs bis zehn Meter voran.

Die Umstellung auf Fernwärme ist wesentlicher Bestandteil der Klimaschutzprojekte der Stadt. So können durch den im Juni vergangenen Jahres begonnenen Bau der Fernwärmetrasse jährlich rund 450 000 Tonnen CO2 eingespart werden, was etwa 60 Prozent der Umweltbelastung durch den Straßenverkehr entspricht. Der Anteil der erneuerbaren Energien im Fernwärmenetz der Wuppertaler Stadtwerke steigt damit auf über 40 Prozent.

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