Der „Dörper Bus“ aus Wuppertal präsentiert sich in Berlin

Verein wirbt auf der „Grünen Woche“ für das Projekt Bürgerbus.

Cronenberg. Der Dörper Bus fährt nach Berlin — zugegeben, so ganz stimmt das nicht. Aber der Bürgerbus-Verein darf in der Bundeshauptstadt Werbung machen — für das Erfolgsmodell Bürgerbus. Auf der Messe Grüne Woche (20. bis 29. Januar) wird sich der Vorstand der Cronenberger gemeinsam mit Vertretern von sechs anderen Vereinen aus NRW präsentieren. „Das ist eine Ehre für uns“, sagen der Vorsitzende Ricardo Behne und sein Vorstandskollege Peter Ahland.

Seit Oktober 2009 drehen die ehrenamtlich tätigen Fahrer ihre Runden durch den Stadtteil. Die Fahrgastzahlen sind seitdem kontinuierlich gestiegen. Mit der Einweihung der Haltestelle am neuen Altenzentrum hoffen die Verantwortlichen auf neue Stammgäste (siehe Infokasten).

NRW ist die Hochburg der Bürgerbusse in Deutschland. Vorreiter in Wuppertal war Ronsdorf, wo seit 2006 der Neunsitzer unterwegs ist. 102 Vereine gibt es in NRW insgesamt. Doch in anderen Bundesländern sieht es eher mau aus. In Berlin sollen jetzt die Cronenberger das Modell „bundesweit an Mann bringen, wie Behne erzählt. „Bei uns gab es ja auch schon Nachfragen, etwa aus dem Schwarzwald“, so der Vorsitzende. „Wie macht Ihr das?“, sei immer gefragt worden.

Die Einladung nach Berlin sehen Behne & Co. als Bestätigung der guten Arbeit des Vereins, aber auch als Anerkennung für das Engagement der Fahrer. „Ohne die geht nichts“, betonen Behne und Ahland. Sogar ein „kleiner“ Betriebsrat sei jetzt gegründet worden. Manche Fahrgäste würden ihre Fahrten sogar abhängig von ihrem Lieblings-Bürgerbus-Piloten machen.

Abhängig sei man aber auch von Sponsoren, erklären die beiden. Der Verein sei „eigentlich immer auf der Suche“ nach neuen. Denn die Kosten steigen. Der Bus kommt mittlerweile in die Jahre, die Reperaturanfälligkeit steigt. Aber erst nach sechs Jahren kann der Verein einen neuen Förderantrag stellen. Dadurch, dass viele Fahrer mittlerweile über 65 Jahre alt sind, muss der Verein zu dem mehr für Gesundheitsprüfungen zahlen.

Geplant ist in diesem Jahr, dass sich die Bürgerbusvereine der Region untereinander noch mehr austauschen, kündigt Behne an. Der nach einer „Auszeit“ wieder voll als Vorsitzender im Einsatz ist. „Es macht Spaß und klappt, weil es mittlerweile im Vorstand und Verein eine richtige Teamarbeit geworden ist.“

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