Küllenhahn 5000 Euro für das Bandwebermuseum

Der Landschaftsverband Rheinland unterstützt die kleine Einrichtung zur Industriegeschichte. Die Betreiberinnen investieren das Geld in eine Audio-Tour, die die Museumsführung bereichern soll.

Küllenhahn: 5000 Euro für das Bandwebermuseum
Foto: Uwe Schinkel

Küllenhahn. Hocherfreut sind Irmlind Pesch und Margarete Kaiser. Denn die beiden Frauen, die ehrenamtlich das Bandwebermuseum an der Friedrich-Bayer-Realschule (Schulzentrum Süd, Jung-Stilling-Weg 45) betreiben, haben gestern die Nachricht erhalten, dass der Landschaftsverband Rheinland (LVR) das Museum mit 5000 Euro unterstützt.

Der Vorsitzende Jürgen Rolle (SPD, Rhein-Erft-Kreis) sagte zur Begründung: „Hier leistet der LVR einen wirkungsvollen Beitrag zum Erhalt und Ausbau vielfältiger kultureller Projekte, ohne die unserer vielfältigen, kulturellen Landschaft im Rheinland das Salz in der Suppe fehlen würde. Häufig sind es gerade die kleineren Einrichtungen, die mit entsprechender Unterstützung wertvolle und belebende Impulse liefern“.

In diesem Fall macht der LVR neue Impulse möglich. Denn das Museum wird mit dem Geld mit Audio-Guides ausgestattet, erzählt Irmlind Pesch, die das Museum vor bald 30 Jahren mitgegründet hat. „Unsere Führungen dauern 1,5 Stunden. In der Zeit können wir aber nicht alle Exponate richtig ansprechen. Einige können wir nur kurz anreißen.“ Da soll in Zukunft die ergänzende Audio-Tour greifen. Sie soll zusätzliche Informationen über diese Objekte liefern — ohne die persönliche Führung zu ersetzen.

Die gilt Freunden des Museums als Herzstück. Ursula Abé (SPD), Bezirksbürgermeisterin von Cronenberg, spricht voller Begeisterung von dem Museum. „Es ist ein Ritt durch die Geschichte Wuppertals, mittendrin und lebensnah.“ Vor allem die Führungen seien „voller Herzenswärme“. Abé freut sich, dass das Engagement der beiden Leiterinnen und ihres Teams durch den LVR geadelt worden sei.

Das Bandwebermuseum Wuppertal präsentiert die Handwerks- und Industriegeschichte der Bandweberei aus der Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. In drei Räumen zeigt es 2000 bis 3000 Exponate. „Unsere Maschinen funktionieren alle und können ausprobiert werden“, erklärt Irmlind Pesch, was das Besondere an dem Museum ist. Kernstück der Ausstellung ist ein mehr als vier Meter breite Schaftbandwebstuhl von 1907.

Das Museum wurde 1989 gegründet und wird seitdem ehrenamtlich geführt. Die Betreiberinnen sind eigentlich Lehrerinnen. „Wir haben uns extra ausbilden lassen, damit wir die Stücke hier auch erklären können“, erinnert sich Pesch. „Wir hatten ja keine Ahnung von der Textilindustrie.“ Damals wurde das Museum mit Lehrern, Eltern und Schülern der Realschule aufgebaut, in der es noch immer steht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort