Festakt Wuppertaler Gymnasium wird Unesco-Schule

An der Siegesstraße wird am Mittwoch die Ernennung gefeiert. Einrichtung hat viele Kooperationen.

Festakt: Wuppertaler Gymnasium wird Unesco-Schule
Foto: Andreas Fischer

Barmen. Mit einem großen Festakt wird am Mittwoch im Johannes-Rau-Gymnasium die Anerkennung als Unesco-Projektschule gefeiert. Das weltweite Netzwerk der Unesco-Projektschulen wurde 1953 unter der Beteiligung Deutschlands gegründet. Gemäß dem Leitsatz „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss der Frieden im Geist der Menschen verankert werden“ soll durch Friedenserziehung und eine Kultur des Friedens zu einer globalen und nachhaltigen Entwicklung beigetragen werden. Mit der Anerkennung würdigt die deutsche Unesco-Kommission die Bemühungen um internationale Verständigung, Nachhaltigkeit und interkulturelles Lernen.

Vor fünf Jahren ging es im Herbst 2012 am JRGG unter der Leitung von Unesco-Koordinator Rainer Kokenbrink an die Planungen für den ersten Projekttag. In diesem Jahr sind Schüler und Lehrer in 42 Projekten aktiv. „Dabei gehen wir auch an außerschulische Lernorte“, betont Kokenbrink. Schulleiterin Christiane Genschel ergänzt: „ Wir haben zum Beispiel eine Kooperation mit dem ,Hof zur Hellen’, wo unsere Schüler einen praktischen Einblick bekommen.“

Der Leitsatz der Unesco — „Think global - act local“ — ist der Schule ein besonderes Anliegen — und zieht sich konkret in den Unterricht. Die Bedeutung nachhaltigen Denkens und Handelns bildet hier ein wichtiges Thema in den Lehrplänen vieler Fächer. Das projektorientierte und fächerübergreifende Lernen ist ein wichtiger Aspekt des Unesco-Gedankens. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 250 Schulen, die sich Unesco-Projektschule nennen dürfen, das Johannes-Rau-Gymnasium ist bisher die einzige im Bergischen Land. Gleichzeitig steht die Schule im regen Austausch mit anderen Projektschulen. Im nächsten Jahr stehen wieder gemeinsame Projekttage an.

Die Ideen zu den Inhalten der jährlichen Projekttage entwickeln Schüler und Lehrer gemeinsam. „Wir haben hier Schüler aus 42 Nationen, die in gelebter und gelernter Solidarität im Fachunterricht und in Projekten zusammenarbeiten. Sie können in Freiheit wählen. An Ideen herrscht da kein Mangel“, so Genschel.

Dahinter steht die Idee, kulturelle Vielfalt zu kommunizieren und die eigene Individualität zu stärken. Viele der früheren Aktionen wurden weitergeführt in einer Kooperation mit der Falknerei Bergisch Land, Amnesty International, der Diakonischen Altenhilfe oder im Fair-Trade-Handel. Gemäß dem Unesco-Leitgedanken werden auch von externen Bildungspartnern Fachreferenten zu den unterschiedlichsten Themen ins Boot geholt. Darüber hinaus beinhaltet das Welterbekonzept der Unesco, andere kulturelle Ausdrucksformen und Naturerbestätten auf Kursfahrten zu erkunden.

„Ausgelegt ist der Titel auf fünf Jahre, in denen wir natürlich einer Kontrolle unterliegen“, so Genschel. Auf die 2015 verabschiedete Zielformulierungen der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ beziehen sich alle Projektschulen. Das Programm der Vereinten Nationen soll Menschen weltweit ein Leben in Würde ermöglichen, Frieden und eine intakte Umwelt schaffen.

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