Streit mit Vermieter: Beim Verein wird's kalt

Der Verein „Entspanntes Lernen“ sucht in der Not freiwillige Helfer für Renovierungen.

Barmen. "Wir haben Angst um unsere Kinder." Melanie Reißig vom Verein "Entspanntes Lernen" will eigentlich gar nicht über das heikle Thema sprechen. Schon jetzt sei sie von ihrem Vermieter bedroht worden. "Vielleicht steht der irgendwann hier in der Tür", befürchtet sie. Doch die der Verein benötigt dringend Hilfe, deshalb musste die Vorsitzende sich an die Öffentlichkeit wenden.

Die Probleme bestehen schon lange: Bereits im vergangenen Winter ließ die Zahlungsmoral des ortsfremden Vermieters zu wünschen übrig - das bestätigt auch die Stadt. Immer wieder behielt dieser das Geld für die Nebenkosten ein, anstatt es an die Versorger weiterzuleiten. Schon damals drohte der Bochumer Gaslieferant ProEnergy damit, die Heizung in den Räumen des Vereins an der Hatzfelder Straße abzustellen. Jetzt machte das Unternehmen ernst - Reißig: "Wir haben im Oktober einen Brief erhalten, die Heizung diesen Winter kalt bleibt."

Ein akutes Problem für den Verein: Vormittags werden hier Kinder im Alter zwischen eins und drei betreut. Nachmittags und abends finden zusätzlich Mutter-Kind-Kurse und Sportprogramme für Erwachsene statt. Für das Programm hat der Verein in diesem Jahr den Förderpreis "Starke Kids" der AOK Rheinland erhalten. "Besonders die Abendkurse sind jetzt in Gefahr", sagt Melanie Reißig. Denn auch wenn momentan elektrische Öfen für erträgliche Temperaturen sorgen, wird es besonders abends sehr kalt im Haus. Das besorgt auch die Eltern. Reißig: "Unsere Mitglieder halten zu uns, aber die Anspannung ist bei allen spürbar."

Diese Anspannung wird wohl in den nächsten Wochen noch größer werden, denn aktuell droht auch die Stromversorgung auszufallen. Holger Stephan von den WSW spricht von einer "ordentlichen Summe", die für Wasser und Strom ausstehe. "Wir haben jetzt eine Frist bis zum 6. November gesetzt." Überweist der Vermieter bis dahin nicht, fällt das entspannte Lernen an der Hatzfelder Straße aus.

Trotzdem hat Melanie Reißig Hoffnung: Mittlerweile hat der Verein den Mietvertrag gekündigt, ein neues Vereinshaus ist gefunden. Nur wenige hundert Meter vom jetzigen Standort entfernt soll im früheren Restaurant "Alt Hatzfeld" ein neues Bildungshaus entstehen. Allerdings muss das Gebäude zuvor komplett saniert werden - in Eigenleistun. "Wir machen sichtbare Fortschritte", erklärt Sandra Kochem vom Verein. "Aber es müssen immer noch Wände gezogen und Leitungen verlegt werden."

Dafür sucht der Verein nun freiwillige Helfer. Wer handwerklich begabt ist und helfen möchte: Melanie Reißig ist unter Ruf 2413160 erreichbar.

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