Seit 40 Jahren gibt’s Gyros bei Hellas

Das Restaurant am Fischertal feiert am Sonntag 40-jähriges Bestehen.

Seit 40 Jahren gibt’s Gyros bei Hellas
Foto: Andreas Fischer

Barmen. Kochen liegt der Familie Tsiflidis in den Genen. Dass die Griechen ihre kulinarische Tradition in den 70ern nach Deutschland bringen und damit über Jahrzehnte hinweg überregional Erfolg haben würden, erwarteten sie damals nicht. Doch genau so kam es. Am 29. Juni feiert das Hellas-Restaurant — das in seiner exponierten Lage am Fischertal, Ecke Saarbrücker Straße fast jedem schon einmal ins Auge gefallen sein dürfte — sein 40-jähriges Bestehen (siehe Kasten).

Zehn Jahre alt war Restaurant-Inhaber Vassilios Tsiflidis, als er aus dem nordgriechischen Makedonien nach Barmen kam. Sein Vater arbeitete schon vor Ort, seine Geschwister folgten. Obwohl Tsiflidis 1974 in der Reisebranche tätig war, half der damals 18-Jährige seinem Bruder Lazaros, einen Imbiss zu eröffnen. Aus der geplanten Starthilfe wurden 40 Jahre, wie der heute 59-Jährige sagt: „Ich bin dabei geblieben.“

Ein Ausländer mit Imbiss auf dem Berg — daran mussten sich die Anwohner des Fischertals langsam gewöhnen, erzählt Tsiflidis. „Drei Jahre lang haben wir richtig gekämpft.“ Kleine Fleisch-Spieße hätten sie vorbereitet und Passanten zur Verkostung angeboten. Das überzeugte.

So sehr, dass die Brüder den Hellas-Grill 1978 zum Restaurant erweiterten. Dafür richteten sie die Räume des angrenzenden Café Pieper her, das aus Altersgründen geschlossen worden war. „Bei der Eröffnung erlebten wir einen Riesenansturm“, erinnert sich der Gastronom.

Den Imbiss behielten sie trotzdem bei, den Stammkunden zuliebe. Um für alle Bedürfnisse etwas anzubieten, sind Imbiss und Restaurant täglich bis spätabends geöffnet. Tsiflidis: „Die Gewohnheiten haben sich geändert, klassische Zeiten für Mittag- und Abendessen gibt es nicht mehr.“

Mit den Räumen wuchs die Speisekarte. Neben griechischen Spezialitäten gibt es 40 verschiedene Pizzen sowie mehr als 100 Gerichte mit Saisongemüse, Nudeln, Fleisch, Fisch und Krustentieren.

„Man braucht Abwechslung, der Mensch ist in seinem Geschmack sehr vielfältig“, sagt Tsiflidis. Deshalb liebt er es auch, Vorspeisen zu servieren, die den Appetit anregen sollen. Wer möchte, lernt darüber hinaus verschiedene Olivenöl-Varianten oder griechische Weine kennen, deren Varianz längst nicht erschöpft ist mit Retsina und halbsüßem Rotwein.

Aktuell widmen sich 30 Personen dem Wohlbefinden der Gäste, die teils schon in mehreren Generationen im Hellas speisen. Im September wird Tsiflidis’ jüngster Sohn Nicklas (18) eine Ausbildung vor Ort beginnen.

Doch Vater Vassilios räumt so schnell nicht das Feld — er liebt seine Arbeit und freut sich, wenn er etwas von seiner Leidenschaft für kulinarischen Genuss weitergeben kann. Außerdem hat er Pläne für das Hellas: eine Außenterrasse für 50 zusätzliche Personen.

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