Sauerstofftherapie bringt weitere Erfolge für den Murmelbachteich

Gewässer ist jetzt fünf Zentimeter tiefer, da Schlamm zersetzt wurde.

Sauerstofftherapie bringt weitere Erfolge für den Murmelbachteich
Foto: Stefan Fries

Heckinghausen. Vor rund neun Monaten ist damit begonnen worden, den Murmelbachteich in Heckinghausen durch Zufuhr von Sauerstoff zu entschlammen. Jetzt zeigen sich erste Erfolge.

„Inzwischen ist der Teich schon wieder fünf Zentimeter tiefer geworden. Das heißt, dass 125 Kubikmeter Schlamm weniger drin sind. Und das ist eine ganz schöne Menge“, erklärt Frank Zlotorzenski. Er ist bei der Stadt zuständig für die Planung und den Bau von Freianlagen und hatte im März das neue Verfahren vorgestellt, mit dem der Teich vom Schlamm befreit werden soll. Ohne, dass das Wasser abgelassen werden musste.

„Wir haben jetzt wieder Proben entnommen, die müssen aber erst noch ausgewertet werden. Im kommenden Frühling wollen wir dann prüfen, ob wir die Aktion beenden können, oder ob wir noch weitermachen müssen.“ Bisher seien die Teiche alle zehn bis 15 Jahre trockengelegt worden, wenn sie entschlammt werden mussten. In der Regel liege ein Teich ja am Durchfluss eines Baches. Am Rand stünden Bäume, Blätter fallen ins Wasser, Schlamm bildet sich. Das sei ein ganz natürlicher Prozess.

Zum ersten Mal ist in Wuppertal jetzt mit einem System gearbeitet worden, dass in den Teich unterirdisch kalten Sauerstoff einführt. „Wir haben von einem Boot aus Lanzen ins Wasser gesteckt. Und zwar so tief, dass verschiedene Schichten durchstoßen wurden. So werden Bodenlebewesen aktiviert, die den Schlamm dann zersetzen. Das funktioniert ähnlich wie in einem Komposthaufen, in dem der Sauerstoff ebenfalls eine wichtige Rolle spielt“, erklärt der Fachmann. Ein kleiner Container ist an den Teich gestellt worden, die Schläuche wurden gleichmäßig verteilt eingegraben, davon würde man später nichts mehr sehen. Und das sei auch gut so, denn die Erholungsfläche rund um den Murmelbachteich würde gut angenommen.

„Wenn man den Teich trockenlegt, dann verenden die Tiere. Das System, das wir jetzt eingeführt haben, ist schonender“, betont Zlotorzenski. Rund 50 000 Euro kostet die Maßnahme, die konventionelle hätte das Doppelte gekostet. „Und zukünftig müssen wir nur noch den Strom bezahlen, denn wir haben das System gekauft und können es immer wieder einsetzen.“ In Wuppertal gebe es über 100 Amphibienteiche, da würde sich die Anschaffung lohnen. Schilder machen Besucher des Murmelbachteichs jetzt darauf aufmerksam, dass es nicht gut ist, die Enten und Fische zu füttern.

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