Neuer Anstrich für Adlerbrücke

Die alten Schichten sind abgetragen, nun beginnen die Arbeiter mit dem Streichen. Projektleiter: „Wir sind im Plan.“

Unterbarmen. Das schwerste Stück Arbeit ist geschafft. Zehn Wochen haben die Arbeiter gebraucht, den Stahl der historischen Adlerbrücke von seiner historischen Beschichtung zu befreien — „länger als gedacht“, sagt Christian Schaffrinna, Projektleiter bei der Stadt für die Sanierung der Adlerbrücke. Trotzdem seien sie im Zeitplan.

Vier- bis fünfmal so dick wie vermutet waren die Schichten aus Farbe und Bleimennige, die der Sandstrahler mit viel Lärm von den Trägern pusten musste. Das kostete die Arbeiter, die in Schutzanzügen und mit Atemmasken unter einer Plane hantierten, viel Mühe. Nachdem der Stahl freigelegt war, kam die erste Schicht des neuen Anstrichs, der noch drei weitere folgen werden. In dem Grau der Schwebebahnstation soll die Brücke zum Schluss gestrichen werden.

Zunächst müssen aber noch einige Stahlträger ausgewechselt werden, die trotz der dicken Schutzhülle an einigen Stellen korrodiert und damit nicht mehr sicher sind. Weniger Arbeit machen dagegen die seitlichen Flechtgitter: „Die sind besser als gedacht“, sagt Christian Schaffrinna.

Zusätzlich montieren werden die Arbeiter weitere Längsträger — um den Brückenboden zu erhöhen. Auf der alten Brücke bedeckte eine dicke Asphaltschicht die Holzbohlen der Fahrbahn. Nach der Sanierung sollen wieder Eichenbohlen den Untergrund bilden, auf dem Fußgänger laufen und Autos fahren. Die müssen dann aber höher liegen, um das heutige Niveau der umgebenden Straße zu erreichen. Etwa im November sollen die dicken Bretter verlegt werden. „Wir werden in diesem Jahr fertig“, kündigt Christian Schaffrinna an. „Wir sind im Zeit- und Kostenplan.

Im Dezember hatten die Sanierungsarbeiten begonnen, zunächst wurden neue Fundamente gegossen, dann folgten ab Mai die Sandstrahlarbeiten. Gesperrt ist die Brücke bereits seit August 2010, seit dem Jahr 2000 war sie nur noch in eine Richtung befahrbar.

Gegen Pläne, die 1868 errichtete Brücke abzureißen regte sich bald Bürgerprotest, angestoßen von Manfred Bröcker, der sich mit dem Förderverein Adlerbrücke sehr für den Erhalt engagierte. Schließlich willigte die Stadt in eine Sanierung ein.

Nach dem ursprünglichen Plan sollte die Brücke aus ihrer Aufhängung gehoben werden, um sie an Land zu sanieren. Doch weil der Kran zu schwer für den Untergrund war, wurden die Arbeiten an Ort und Stelle vorgenommen.

Die Sanierung kostet 780 000 Euro insgesamt. Sie wird durch das Denkmalschutz-Sonderprogramm IV (Kultur und Medien der Bundesregierung) mit 300 000 Euro, durch das Denkmalförderprogramm NRW mit 150 000 Euro und durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit 156 000 Euro gefördert.

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