Wuppertal Mehr Leben im Haus Concordia

Die Zahl der externen Raumnutzer bei der Gesellschaft Concordia nimmt zu. Die Vermietung des alten Kinos hinkt dagegen.

Wuppertal: Mehr Leben im Haus Concordia
Foto: Anna Schwartz

Barmen. Aufbruchsstimmung bei der Gesellschaft Concordia. Der Plan des neuen Direktors, Oliver Alberts, die Räume der Concordia mehr zu öffnen und mehr Kultur zu fördern, wird in den kommenden Tagen und Wochen umgesetzt. Am Donnerstag startet der 8. BID-Kongress des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, der am Samstag seinen Award im Festsaal des Concordia-Hauses verleiht. Ab kommender Woche tagen die Mitglieder des Rotary Clubs Wuppertal-Bergisch Land in den Räumen und ab dem 24. September wird John Düffels Theaterfassung der „Buddenbrooks“ im Concordia-Haus 17 Vorstellungen lang gezeigt — mit der Option auf mehr. Auch die Ortsgruppe Wuppertal der Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer (Gedok) werde im Oktober in den Räumen am Werth 48 ausstellen, sagt Alberts.

Für den Vorsitzenden geht es darum, Akzente in Barmen zu setzen. „Die Gesellschaft Concordia ist seit mehr als 200 Jahren Teil Barmens“, sagt er. Er will, dass sie auch weiterhin in der City Präsenz zeigt, Stellung bezieht und ihren Platz in der Wuppertaler Kulturlandschaft behauptet.

Daneben werden die Räume der historischen Gruppe seit Anfang des Jahres auch für andere Veranstaltungen geöffnet, wie Hochzeiten, Familien- und Firmenfeste.

Deswegen sind auch die Rotarier der Gruppe Wuppertal- Bergisch Land auf die Räume aufmerksam geworden. Der Verein, der sich seit fünf Jahren in der Villa Media getroffen hatte, wird nach einem Probetreffen vor wenigen Wochen die wöchentlichen Treffen ab kommender Woche am Werth abhalten. Jörg Heynkes, Betreiber der Villa Media und Mitglied des Rotary Clubs sagt, die Villa Media sei einfach zu voll geworden.

Die Treffen solcher Vereine und Gruppen wie der Rotarier und Lions seine zunehmend zur Belastung für den Betrieb geworden, weil sie die Vorbereitung anderer Events verzögert und zusätzliches Personal bei der Gastronomie erfordert hätten. Für Heynkes sei es einfach nicht wirtschaftlich gewesen, für 19 Euro pro Person eigens den Küchenbetrieb zu starten. Im Haus Concordia laufe der sowieso, sagt Heynkes. „Deswegen habe ich vor drei Monaten beschlossen, dass sich diese Clubs ein neues Lokal suchen müssen“, erklärt Heynkes. Die Rotarier seien dann schnell auf das Haus Concordia aufmerksam geworden.

Für die Gesellschaft Concordia hat die Öffnung den Vorteil, dass sie daran auch verdient. Denn die Gesellschaft ist Mieter im eigenen Haus. „Die Räume sind teuer. Die muss man sich leisten können“, sagt er. Gerade weil die Gesellschaft ihr Geld auch für Unterstützung von Kunst und Kultur einsetzen will. Da kommen die zusätzlichen Einnahmen gelegen.

Unterdessen hat sich im hinteren Teil des Gebäudes, in dem sich einst das Kino befand, nichts getan. Auf der Seite des Immobilienverwalters Terrania findet sich das Objekt immer noch im Portfolio. 2300 Quadratmeter für 8900 Kaltmiete. Dennis Riebeling, der das Objekt betreut, sagt, es sei kein einfaches Objekt. Das habe mit dem Zustand zu tun, weil ein Mieter gemeinsam mit dem Besitzer noch in die Sanierung investieren müsste und auch weil die Eingangssituation über die Lindenstraße nicht ideal sei. Zehn bis 15 Besichtigungen habe es gegen. Bisher gebe es nichts Konkretes, aber er sei optimistisch, sagt der Immobilienmakler. Er geht von einer Nutzung als Veranstaltungsraum aus. Zuvor war über ein Theater oder Fitnesscenter spekuliert worden.

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