ISG läutet die SOS-Phase ein

Oberbarmer sollen sich unter dem Motto Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit rund um den Berliner Platz engagieren.

ISG läutet die SOS-Phase ein
Foto: Anna Schwartz

Oberbarmen. „Sauber. Sicher. Lebenswert“ so heißt es auf den Plakaten an allen Pfählen der Berliner Straße auf dem Weg zum Berliner Platz. Ein Löwe mit O-förmigem Gesicht (O für Oberbarmen) entsorgt da Abfall vorbildlich in einen dafür vorgesehenen Behälter und soll den Geist symbolisieren, für den die „ISG-Oberbarmen Berliner Straße“ stehen will.

Zu diesem Zweck hat man ein Konzept entwickelt, das am Mittwoch auf dem Berliner Platz vorgestellt worden ist. Mit dabei, parteiübergreifende Prominenz, Oberbürgermeister Andreas Mucke und die Bezirksbürgermeisterin Christel Simon. Beide Oberbarmer wollen, dass der Stadtteil, der einen Migrantenanteil von 45 Prozent aufweist, seinen Ruf als „Angstraum“ ablegt und tatsächlich sauber, sicher und lebenswert wird.

Die ehrenamtlichen Vorstände der Immobilienstandortgemeinschaft, Dieter Weidenbach, Dirk Drees und Frank Treppmann, leisten dafür bemerkenswerte Arbeit. Alle drei sprachen von der Ladefläche eines leuchtend roten Chevrolet-Pickups zu den Besuchern des gut besuchten Wochenmarktes.

„Wir haben das Quartierbüro 4.2.2 und das Bürgerforum mit ins Boot genommen, die Menschen befragt und uns ihre Probleme schildern lassen“, so Weidenbach. „Und wir haben erfahren, dass es viel zu tun gibt. Und zwar, was die Sicherheit und die Sauberkeit angeht. Wir haben erreicht, dass die Polizei mithilfe ihrer mobilen Wache jetzt öfter kontrolliert. Wenn Sie hier Probleme haben, scheuen Sie sich nicht, die 110 anzurufen“, versicherte er und verwies darauf, dass auch das Ordnungsamt regelmäßig auf den Plan tritt. Ein Merkzettel mit dem Titel „Blitz-Blank-Marathon“ listet vorsorglich schon einmal auf, was unter anderem eine achtlos weggeworfene Zigarette (20 Euro) oder nicht entsorgter Hundekot (75) kostet.

OB Andreas Mucke unterstrich bei seiner Ansprache, dass zwar auch die Stadtreinigung vorbildliche Arbeit leistet, doch dass es in erster Linie Sache der Bürger ist, ihren Stadtteil in Ordnung zu halten. Dirk Drees beleuchtete einige geplante Projekte wie die Restaurierung des Bleicherbrunnens am Wupperfelder Markt sowie eine erhellende Baumbeleuchtung auf der Berliner Straße und bat die Mieter, ihre Hausbesitzer anzuhalten, sich mit der ISG in Verbindung zu setzen.

„Wir können das alles nicht alleine stemmen. Wir brauchen ein Netzwerk, um effektiv arbeiten zu können“, erklärte Frank Treppmann, der aber auch lobte, dass die Initiative bisher schon viele offene Türen gefunden habe. Aber auch er appellierte an die Bürger: „Werden Sie sensibel für etwaige Verschmutzung.“ Die ISG will diese Image-Kampagne monatlich mit einem Info-Stand auf dem Berliner Platz unterstützen und hat ein Merkblatt verteilt, das sich in griechischer, arabischer und türkischer Sprache wie auch in Romanese an die ausländischen Mitbürger wendet. Die Oberbarmer suchten die Gespräche mit dem ISG-Vorstand. Dabei wurde deutlich, was noch falsch läuft. Uwe Körner-Busse ärgerte sich etwa darüber, dass der Inhaber eines Ladenlokals seine reichlich gefüllten Aschenbecher einfach ungestraft auf dem Bürgersteig ausleerte.

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