Explosion an der Kleestraße: 70-Jähriger wollte sich töten

Nachbarn haben eine Bleibe gefunden. Schaden geht in die Millionen. Leitungen sind nicht defekt.

Heckinghausen. Die Explosion eines Wohnhauses an der Kleestraße am Donnerstag um 5.45 Uhr ist offenbar vom einzigen Bewohner vorsätzlich herbeigeführt worden. Am Freitagvormittag gaben Kripo und Staatsanwaltschaft bekannt, dass der lebensgefährlich verletzte 70-Jährige gegenüber den Rettern geäußert haben soll, dass er sich mit Gas habe töten wollen.

Wie die WZ bereits am Freitag berichtet hat, waren im Keller des explodierten Hauses Reste von Propangasflaschen gefunden worden. Am Freitag bestätigten die Ermittler, dass insgesamt drei am Ventil geöffnete Gasflaschen sichergestellt worden sind. Der 70-Jährige — er wohnte allein in dem Haus — erlitt durch eine meterhohe Stichflamme schwerste Verbrennungen.

Der Mann befindet sich nach wie vor in der Bochumer Spezialklinik Bergmannsheil. Dort soll er im künstlichen Koma liegen. Ob er jemals wieder vernehmungsfähig sein wird, ist nicht absehbar. In dem Fall wird wegen des Straftatbestands der Herbeiführung einer Explosion ermittelt.

Derzeit schätzen die Ermittler, dass durch die Druckwelle der Explosion und herumfliegende Trümmerteile ein Schaden von mindestens einer Million Euro an Gebäuden und Autos verursacht worden ist.

Wie berichtet, waren die unmittelbaren Nachbarn des Unglückshauses — ein Ehepaar (78, 69) und dessen Stieftochter (61) — mit einem Schock davon gekommen und schon am Donnerstag wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Verwandte haben den Dreien mittlerweile eine Unterkunft bei Freunden organisiert. Auch die städtische Wohnhilfe hat sich angeboten, ebenso wie ein Anwohner der Kleestraße.

Die Stadtwerke hatten schon am Donnerstag einen Defekt am Gasanschluss des Unglückshauses ausgeschlossen. Wie berichtet, wurde zwischenzeitlich die Gas- und Stromversorgung der Straße unterbrochen. Nach Untersuchungen der unterirdischen Leitungen auf Defekte durch die Explosion hieß es , dass keine Gefahr für die Anwohner bestehe.

Aktualisiert um 18.06 Uhr

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