Die Bayer-Bläser feierten ihr Jubiläum in der Pauluskirche

200 Zuhörer beim Konzert zum 100. Geburtstag des Orchestervereins Bayer Wuppertal.

Unterbartmen. Was in 100 Jahren alles passieren kann, fand am Sonntag in der Pauluskirche gleich doppelt Beachtung: Musikalisch bekamen knapp 200 Zuhörer ein klangstarkes Potpourri von Johann Strauss bis Whitney Houston geboten. Zum anderen ging es mit Ulrich Bauer, erster Vorsitzender des Orchestervereins Bayer Wuppertal, auf Zeitreise. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Orchestervereins gab der einen Einblick in Höhepunkte wie Krisenjahre der langjährigen Vereinsgeschichte. Kein Wunder, dass auch das Jubiläumskonzert am Sonntag umso dynamischer ausfiel.

Herausgeputzt und gut gelaunt bot das Blasorchester unter der Leitung von Nils Powilleit mit dem Titel „Leichtes Blut“ des Wiener Komponisten Johann Strauss einen gelungenen Auftakt. Von Österreich aus ging es zu den musikalischen Kontinenten der Welt: Ob volkstümliche Titel, feurig-spritzige Klänge aus Portugal oder ein Melodienquerschnitt des Musicals „Starlight Express“. Dank eines breit gefächerten Repertoires gab es viel Abwechslung. Und auch das Akkordeon- und Tanzorchester unter der Leitung von Manuela Leven kam nicht weniger vielfältig daher. Mal melancholisch, mal schwungvoll, schöpften die Musiker aus einem tiefgehenden musikalischen Fundus.

Bekannte Popsongs und Chart-Stürmer der britischen Hitparade animierten das Publikum zum Mitsingen und Mitmachen. Während die Einen im Takt applaudierten, ließen andere die Füße unter den Kirchenbänken tänzeln.

Nach dem zweiten Musikblock ließ Ulrich Bauer die Vereinsgeschichte Revue passieren: „Am 3. Oktober 1913 wurde der Wunsch zur Gründung eines Orchester-Vereins an die Direktion in Leverkusen weitergegeben.“ Danach ging alles ganz schnell. 22 Werksangehörige bildeten den Verein. 1914 schaffte das Bayer-Werk Musikinstrumente an — für etwa 3000 Mark.

Nach ersten Proben fand der erste öffentliche Auftritt des Blasorchesters statt — bei einem Frühlingskonzert. „Der Dirigent war damals August Gerlach“, erzählte Ulrich Bauer. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Proben erstmals eingestellt, schon 1945 aber wieder aufgenommen. „Der Orchesterverein war und ist bis heute anerkannt“, betonte Ulrich Bauer. Natürlich gab’s Lob und jede Menge Glückwünsche — auch von Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung.

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