CVJM Adlerbrücke: 175 Jahre im Dienst der Jugend

Der CVJM Adlerbrücke feiert ab Freitag sein Jubiläum.

Unterbarmen. Wenn sich dem Freitag (27. Mai) ab 17 Uhr die Mitglieder des Christlichen Vereins junger Menschen Adlerbrücke (CVJM) zu ihrer wöchentlichen Bibelstunde treffen, ist das kein Nachmittag der gewöhnlichen Art. Denn dann startet der CVJM aus Unterbarmen die Feierlichkeiten seines Jubiläums zum 175-jährigen Bestehen.

Drei Tage lang werden die CVJM-Mitglieder mit samt ihren Ehemaligen und Gästen ihr Jubiläum feiern — unter anderem mit einer Stadtteilführung, einer Schwebebahnfahrt, dem morgigen Geburtstagsabend und dem Festgottesdienst am Sonntag in der Unterbarmer Hauptkirche.

„Wir hoffen, dass viele Gäste kommen und mit uns feiern. Besonders freuen für uns auf die Ehemaligen, mit denen wir in Erinnerungen schwelgen können“, sagt Gerd Jelissen, von 1998 bis 2003 Vorsitzender und heute hauptverantwortlich für die Ausstellung über die Vereinshistorie, die übermorgen ebenfalls in der Hauptkirche zu sehen sein wird.

Die Vereinsgeschichte hat es in sich. 1836 als Sonntagsverein für Handwerker und Fabrikarbeiter gegründet, nannte sich der Verein 1860 in „Männer- und Jünglingsverein“ um und zeigte sein Engagement für die Jugend dadurch auch nach außen. Noch vor der Jahrhundertwende stellte der Verein einen hauptamtlichen Mitarbeiter mit Schwerpunkt Jugendarbeit ein. Aus heutiger Sicht eine Art Sozialarbeiter für die Kinder des Arbeiterviertels, in dem Armut kein Fremdwort war.

„Der Verein wurde Anlaufstelle für die Jugend“, sagt Jelissen nicht ohne Stolz. 1910 kaufte der CVJM sein erstes eigenes Haus an der Adlerstraße — der heutige Name war geboren.

Doch nicht alle waren mit dem Engagement des Vereins glücklich. So musste der damalige Vorstand 1939 sein Haus sowie sämtlichen Besitz an die Evangelische Gemeinde Unterbarmen übertragen, um der drohenden Enteignung durch die Nazis zuvorzukommen.

Erst 1945 nahm der CVJM seine Arbeit wieder auf, schaffte es in der Folge, Mädchen zu integrieren und machte 1977 aus dem Wort „Männer“ ein „Menschen“. Drei Jahre später kaufte der CVJM sein altes Haus für eine symbolische Mark von der Gemeinde zurück und baute seine Jugendförderung weiter aus.

Heute gibt es jeden Tag ein anderes Angebot für Kinder und Jugendliche. Von Fußballspielen und Partys über Hausaufgabenbetreuung und Kulturprojekte bis zu klassischer Sozialarbeit vereint der CVJM alles. Und das seit 175 Jahren.

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