Bei Herzstillstand zählt jede Sekunde

Im Rahmen der Woche der Wiederbelebung machte das Petrus Krankenhaus auf seine neuen Reanimationsgeräte aufmerksam.

Bei Herzstillstand zählt jede Sekunde
Foto: Andreas Fischer

Barmen. Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute. Schnelle Hilfe ist lebensnotwendig. Und die kommt oftmals von Personen aus dem direkten Umfeld, die für solche Notsituationen nicht unbedingt geschult sind. In solchen Fällen hilft die Notrufzentrale, die via Telefon Tipps für die richtige Animation geben kann. Bei der Herzdruckmassage ist vor allem die richtige Drucktechnik bis zum Eintreffen der Rettungskräfte wichtig. Denn, so erklärt Dr. Bernd Jeschke, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes bei der Stadt, kommt es nach einem Herzinfarkt nur in zehn bis 15 Prozent aller Fälle zu einem Transport ins Krankenhaus, in den anderen Fällen würden die Patienten versterben. Zahlen, die die Wichtigkeit der schnellen Hilfe verdeutlichen.

Im Rahmen der Woche der Wiederbelebung (18. bis 24. September) stellte das Petrus Krankenhaus jetzt neue mechanische Reanimationsgeräte vor, die die Reanimation im Rettungswagen erleichtern sollen. 18 000 Euro kostet ein solches Gerät, von denen zehn angeschafft wurden. Es sieht aus wie ein Brett mit einer großen Schnalle, die die Herzdruckmassage übernimmt. Für die Benutzung des Gerätes sollten immer mehrere Personen anwesend sein, wie Jesche erläuterte. Vier bis elf Personen seien ideal, weshalb in der Regel ein zweiter Rettungswagen oder ein Löschfahrzeug zum Einsatzort beordert würden.

Das Petrus Krankenhaus hat sich auf die Behandlung nach dem Eintreffen des Patienten in der Zentralen Notfallaufnahme spezialisiert und ein Cardiac Arrest Center gegründet. In einem speziellen Schockraum wird eine schnelle und individuelle Diagnose und Therapie vorbereitet. „Wir haben hier im Haus sämtliche Prozesse geprüft und neu konstruiert, so dass alle Behandlungsschritte vom Rettungswagen über die Aufnahme und Erstversorgung bis zur normalen Station auf die Bedürfnisse des Herzstillstand-Patienten abgestimmt sind“, so Philipp Schöllgen, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme und Initiator des Cardiac Arrest Centers.

In der Notaufnahme arbeiten Notfall- und Intensivmediziner, Kardiologen, Pneumologen, Unfallchirurgen und Radiologen eng zusammen und stimmen alle einzelnen Prozesse aufeinander ab.

Um die Überlebensrate der Wuppertaler Bürger entscheidend zu verbessern, lud das Petrus Krankenhaus den international renommierten Dr. Daniel Davis für eine professionelle Schulung ein. Dabei wurden die teilnehmenden Ärzte und das medizinische Fachpersonal, speziell von den Möglichkeiten einer qualitativ besonders hochwertigen Reanimation, informiert. Praktische Übungen runden die Veranstaltung ab, damit die Kenntnisse des medizinischen Personals weiter verfeinert werden. „Damit unsere Ärzte und Pfleger stets auf dem neusten fachlichen Stand sind, halten wir vier Reanimationstrainings pro Jahr“, erläuterte Philipp Schöllgen.

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