Trinker-Ärger: Keine schnelle Lösung am Wupperfelder Markt

Das Rechtsamt prüft, ob eine Umwidmung des Wupperfelder Marktes zulässig ist.

Oberbarmen. Vor der Wahl klang die Lösung einfach: Der Wupperfelder Markt wird zum Spielplatz. Damit wäre dort der Konsum von Alkohol untersagt, Anwohner wären die Wildpinkler los, die sich am Platz in die Büsche schlagen. Diesen Vorschlag brachte die CDU-Fraktion in die Bezirksvertretung ein. Die Hecken könnten von 1,50 Meter auf 50 Zentimeter gestutzt, zwei Spielgeräte aufgestellt werden, erläuterte dort Stadtverordneter Arnold Norkowsky. Ein Vorschlag, dessen Umsetzung die Bezirksvertretung Oberbarmen wohl noch länger beschäftigen wird, obwohl sich vor der Wahl bereits Oberbürgermeister Peter Jung eingeschaltet hatte.

Es sind die Politiker der SPD, die der Idee skeptisch gegenüberstehen. So hielt Gerhard Reinholz (SPD) Norkowsky entgegen, dass ein solches Verbot bereits auf anderen Spielplätzen nicht erfolgreich gewesen sei. SPD-Ratsherr Stergiopoulos fürchtet derweil um die Gastronomen, die rund um den Wupperfelder Markt ihre Außengastronomie betreiben. Unklar sei, ob sie nach einer Umwidmung auf ihren Terrassen weiterhin Alkohol ausschenken dürften. "Sicher ist die Idee reizvoll - aber ich habe meine Bedenken." Zudem sei nicht sicher, welche Auflagen erfüllt werden müssten, damit der Lärmschutz für die Anwohner gewährleistet sei. Auch sei unklar, und ob ein Spielplatz in der Nähe einer viel befahrenen Straße überhaupt zulässig sei.

Heinz Müsse (WfW) forderte in der BV generell mehr öffentliche Toiletten. Grünen-Vertreterin Susanne Fingscheidt klärte ihn darüber auf, dass WC-Häuschen etwa 200 000 Euro kosten - Geld, das die Stadt nicht hat. Bei der Anlage eines Spielplatzes könnte dagegen die Bezirksvertretung die Kosten tragen, so der Vorschlag Norkowskys. Stergiopoulos dagegen sagt: "Die Finanzierung ist noch nicht geklärt."

Offene Fragen, eine Lösung fand die Bezirksvertretung in ihrer Sitzung nicht. Stattdessen wird sich jetzt die Verwaltung mit dem Thema beschäftigen. Ein üblicher Vorgang, sagt Norkowsky. "Es ist Aufgabe der Verwaltung, die Möglichkeiten klären." Wie die aussehen, kann die Stadt noch nicht sagen. Das Rechtsamt prüft den Vorschlag. "Das ist alles nicht so einfach", sagt Sprecher Thomas Eiting. "Wir können da nicht einfach ein Spielgerät hinsetzen."

Am 14. September wollen Politik und Verwaltung sich den Wupperfelder Markt ein weiteres Mal anschauen und darüber beraten, wie der Platz in Zukunft aussehen könnte. Norkowsky schätzt, dass dann zur nächsten Sitzung ein Papier zur Abstimmung bereit liegt. Immerhin sei die Mehrheit der Bezirksvertretung für den Spielplatz.

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