Heckinghauser haben viele Fragen an OB Mucke

Kitas, Leerstände und Sportplätze waren die Themen auf der Zuhör-Tour von OB Mucke.

Heckinghauser haben viele Fragen an OB Mucke
Foto: Gerhard Bartsch

Heckinghausen. „Rappelvoll“ war der Veranstaltungsraum im Stadtteiltreff Heckinghausen am Mittwochabend, als Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) sich im Rahmen seiner „Zuhör-Tour“ den Fragen interessierter Bürger stellte.

Zusammen mit Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann (CDU) hatte er vorher die Siedlergemeinschaft Konradshöhe und den Kleingärtnerverein Villa Foresta besucht und stellte gleich klar, dass er keine Rede halten wolle. „Das ist Ihr Abend, und Sie sollten mir sagen, wo Sie der Schuh drückt“ stellte er voran, ehe munter gefragt wurde.

So ging es zunächst um die Gerüchte, dass an der Brändströmstraße ein Kindergarten gebaut werden solle. Was Brüssermann dahingehend beantwortete, dass seitens eines Investors sogar zwei Kindergärten in Heckinghausen geplant seien. Dann ging es um den Stadtteiltreff an der Heckighauser Straße selbst und die Pläne, ihn abzureißen und größer, schöner und besser neu entstehen zu lassen.

Mucke bestätigte das und sprach darüber, dass das gesamte Quartier einschließlich des Stadtteiltreffs neu konzipiert werde. „2022 soll der fertig sein, und dabei ist ein großer Mehrzweckraum fest eingeplant. Der bislang vernachlässigte Stadtteil scheint besseren Zeiten entgegenzusehen, wie die Bürgerinnen und Bürger mit Befriedigung zur Kenntnis nahmen, als Mucke allerdings ohne einen festen Zeitraum zu nenne, versprach „Hier passiert ganz viel.“

Ein aktuelles, brennendes Thema: Die Kita-Öffnungszeiten, die auch Schichtarbeitern gerecht werden soll. „Krankenschwestern und- pfleger, Polizei, Supermarktpersonal und natürlich die Menschen, die in Fabriken arbeiten, alle sind von Schichtarbeit betroffen und haben die Sorge, wo sie ihre Kinder unterbringen sollen. Darauf muss auch in den Kitas reagiert werden“, so der Oberbürgermeister.

Dass das neue Sportplatzhaus an der Widukindstraße immer noch nicht fertig sei, begründete Christoph Brüssermann mit Querelen im Vorstand des nutzenden Vereins, stellte aber fest, dass der Neubau bis auf den Außenputz fertig gestellt worden sei und berichtete auch von dort falsch eingebauten Fenstern.

Wenn Sorgen in Heckinghausen angesprochen werden, dann ist die seit 2012 gesperrte, relativ kleine Brücke Brändströmstraße ein zentrales Thema. Die scherzhafte Frage, in seiner wievielten Amtszeit er mit deren voller Inbetriebnahme rechne, nannte Mucke den Herbst 2018 und merkte an, dass hier alles, was schief laufen könne, auch schief gegangen sei und deshalb die Bürger seit Jahren Umwege ohne Ende in Kauf nehmen müssen.

Ein besonders leidiges Thema: Die Leerstände bei Ladenlokalen. „35 leere Läden habe ich hier in Heckinghausen gezählt“, berichtete ein Zuhörer, was Mucke zu der Bemerkung veranlasste, dass dies der allgemeinen Entwicklung geschuldet sei: „90 Prozent des Immobilieneigentums liegt in privater Hand. Da sind der Kommune oft die Hände gebunden.“

Einen praktischen Ratschlag hatte da der Kommunalpolitiker Horst Ellinghaus parat: „Viele Handwerker suchen Lagerflächen. Das könnte zumindest eine Zwischenlösung für Leerstände sein.“ Bernhard Schmidt bemerkte daraufhin: „Die Leerstände der Läden sind die Schuld der Allgemeinheit, weil sie eher im Internet bestellen und kaufen statt im heimischen Einzelhandel.“

Inklusion („Das ist eine Landesangelegenheit, dafür sind die Landtagsabgeordneten zuständig“ so Mucke), Radunterstellmöglichkeiten („Drei sind geplant“), ehrenamtlich helfende Hände im Stadtteiltreff, Verschmutzungen („Sprechen Sie Verursacher einfach mal an“, riet Mucke) und eine Übergangslösung für die Zeit des geplanten Stadtteiltreff-Neubaus („Da wird es eine Lösung geben“, versicherte Britta Jobst von der „Sozialen Stadt“). Anderthalb Stunden wurden im Heckinghauser Stadtteiltreff die Themen behandelt, die den Menschen im Quartier auf den Nägeln brannten. In seinem Schlusswort appellierte Oberbürgermeister Andreas Mucke: „Bleiben Sie aktiv, auch wenn es nicht für jedes Problem eine Lösung gibt.“

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