Engpass an der Tütersburg: Anwohner fordern Tempo 30

Der Verkehr an der unteren Tütersburg sei zu gefährlich — vor allem für Fußgänger.

Wichlinghausen. Von oben naht die 624, von unten die Linie 646. Wo die Busse sich begegnen, ist rechts und links nur wenig Platz. Seit Jahren ärgern sich Anwohner der unteren Tütersburg über den Autoverkehr auf ihrer Straße, die insbesondere in Höhe Hausnummer 25 zum Engpass wird — vor allem für Fußgänger: Nur etwa 60 Zentimeter breit ist der Gehweg an dieser Stelle. „Das ist lebensgefährlich“, sagt Rolf Löckmann, Eigentümer des Hauses an der Tütersburg 25: „Man gerät regelrecht in den Sog der Busse.“

Der Wichlinghauser fordert eine Geschwindigkeitsbegrenzung an der Engstelle: „Tempo 30 wäre sinnvoll“, sagt Löckmann, „vernünftigerweise in beiden Richtungen.“ Doch das wird es nicht geben — trotz Unterstützung aus der Bezirksvertretung (BV) Oberbarmen. Die hatte die Verwaltung Ende vergangenen Jahres aufgefordert, den auch als Schulweg genutzten Streckenabschnitt „zu entschärfen“, und ein Tempo-Limit vorgeschlagen. Tempo 50 ist erlaubt, gefahren werde oft viel schneller: „In Höhe der Hausnummer 25 kommen die Fahrzeuge gefährlich nahe an den Bordstein“, formuliert Fraktionssprecher Heinrich Bieringer im Antrag der CDU-Fraktion.

Bei der Stadt ist die Situation bekannt. Eine Verbesserung der Verkehrssicherheit sei zwar erstrebenswert, heißt es in der Stellungnahme — man sehe jedoch keine Handlungsmöglichkeit. „Die Tütersburg ist eine wichtige Verkehrsverbindung.“ Und auf Hauptverkehrsstraßen sei — außer an Unfallschwerpunkten — kein Tempo 30 vorgesehen.

Laut Polizei habe es in dem Bereich noch nie Fußgänger-Unfälle gegeben. „Hier werden regelrecht Rennen gefahren“, sagt dagegen Anwohnerin Gabi Lutz. „Ich verstehe nicht, warum nicht regelmäßig geblitzt wird.“ Auch darauf hat die Stadt eine Antwort: Rund um die Tütersburg 25 gebe es „keine geeignete Abstellfläche für den Radarwagen“.

Die Stadtwerke schließen sich an: „Das ist kein Unfallschwerpunkt“, sagt Sprecher Holger Stephan. Ein Tempo-Limit habe selbst auf der kurzen Stecke Auswirkungen auf die Fahrpläne. Auch in einem weiteren Punkt sind sich WSW und Stadt einig: An Tempo 30 würden sich viele Verkehrsteilnehmer ganz einfach nicht halten.

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