Berühmte Bahnstrecken im Miniatur-Format

Der Modell-Eisenbahn-Club feierte am Wochenende sein 60-jähriges Bestehen.

Hatzfeld. Leise kommt der Bernina-Express herangeschnurrt. "Wir haben extra Namen von Städten ausgesucht, die keinen Bahnanschluss haben", erklärt Andreas Hölschen, Vorsitzender des Modell-Eisenbahn-Clubs Wuppertal (MEC). Den 15 aktiven Bastlern des Vereins geht es weniger darum, eine konkrete Landschaft nachzubilden, als einfach ein attraktives Gelände zu gestalten.

Die vergangenen Monate haben sie ihre Mittwoch-Abende damit zugebracht, ihre Anlage umzugestalten: Bisher fuhr dort die Harzer Schmalspurbahn, jetzt wurde sie dem Jubiläum der Schweizer Bernina-Linie gewidmet, die vor 100 Jahren in Betrieb ging.

Die Besucher der Aktion "Modellbahn und Maibowle" zum 60-jährigen Bestehen betrachten das lang gestreckte Ensemble beeindruckt. Nebenan steht die zweite Baustelle des Vereins: Ein detailgetreuer Nachbau des Döppersbergs samt Postgebäude, Schwebebahn und Koch am Wall.

Die Witwe von Guido Ehmann hatte nach dessen Tod einen Verwendungszweck für das gute Stück gesucht, und der MEC hat sich zur Rettung entschlossen. Jetzt sind die Bastler dabei, die Einzelteile wieder zusammenzufügen. Damit sich die Besucher schon jetzt davon überzeugen können, wie genau der Erbauer die Gebäude nachempfunden hat, liegen alte Fotos zum Vergleich bereit.

Und noch eine ungewöhnliche Neuigkeit kann der Vereinsvorsitzende vermelden: Erstmals gesellte sich eine Frau zu den bisher rein männlichen Vereinsmitgliedern - angesteckt von ihrem Ehemann. "Ich bin schon länger mit auf Messen gegangen", erzählt Petra Schlüter. Dann hat sie schließlich selbst angefangen, auf einer Tischplatte eine Landschaft zu gestalten. "Ich fühle mich sehr wohl im Verein, das ist wie eine große Familie." Denn selbst wer nicht in den technischen Details aufgeht, kann im Landschaftsbau viele Möglichkeiten entdecken.

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