Am Stausee Beyenburg gibt es Nachholbedarf

Der Wupperverband prüft bereits seit einem Jahr Piktogramme mit Gefahrenhinweisen.

Am Stausee Beyenburg gibt es Nachholbedarf
Foto: Anna Schwartz

Beyenburg. Schreie hallten über den Beyenburger Stausee. Drei junge Syrer schwammen auf der Mitte des Sees, in etwa 45 Metern Entfernung zum Ufer. Die Männer drohten zu ertrinken — doch das beherzte Eingreifen eines Passanten rettete die Nichtschwimmer. Es ist ein dramatischer Fall, der sich vor gut einem Jahr in Beyenburg abspielte. Denn immer wieder nutzen Einzelne das Gewässer, um darin illegal zu baden.

Als der Badeunfall passierte, gab es einige Diskussionen. Wird ausreichend auf die Gefahren des Beyenburger Stausees aufmerksam gemacht? Können insbesondere Flüchtlinge die Hinweisschilder lesen? Braucht es eine Übersetzung beispielsweise in die ara-bische Sprache? Die WZ hakte nach: Was hat sich in den vergangenen zwölf Monaten getan?

Der Vorsitzende der Wuppertaler Paddler-Gilde, Michael Tscherniewski, erklärte im vergangenen September die Gefahren des Beyenburger Sees: „Wir haben eine Wassertiefe von bis zu drei Metern im alten Wupperbett. Und dadurch, dass es sich eigentlich um ein fließendes Gewässer handelt, ist das Wasser in der Mitte sehr kalt - das kann zu Krämpfen führen.“

Der Wupperverband wollte auf Tschnierniewskis Anregung hin prüfen, Schilder mit Piktogrammen aufzustellen. Bisher ist nichts passiert. „Es ist weiter notwendig, eine solche Beschilderung aufzustellen“, sagt er heute. Denn weiterhin suchten bei schönem Wetter viele Menschen mit Migrationshintergrund — darunter wahrscheinlich auch Flüchtlinge — die Liegewiesen auf.

Susanne Fischer vom Wupperverband erklärt, warum es bisher keine Veränderungen gibt: „Der Fokus liegt bei uns im Moment auf Talsperren, an denen Badebetrieb möglich ist.“ Gemeint sind damit etwa Bever- und Wuppertalsperre. Mit Piktogrammen, wie man sie etwa von Baderegeln kennt, sollen Gefahren allgemeinverständlich dargestellt werden — das sei besser zu verstehen als lange Texte. „Im zweiten Schritt werden wir weiterhin prüfen, ob solche Schilder auch für andere Gewässer notwendig sind“, so Fischer. Man wolle sich aber im Fall Beyenburg noch einmal damit auseinandersetzen, ob man in Zukunft vor speziellen Gefahren des Stausees wie steil abfallenden Ufern oder langen Wasserpflanzen warnen wird.

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