„Als Schutzraum taugt heute keiner mehr“

Feuerwehr: Dirk Trundelberg warnt vor Gefahren beim Betreten der Bunker.

Wuppertal. Wer an der Schwelmer Straße vorbeifährt, dem fällt kaum auf, dass das Gebäude dort einst als Bunker diente. Auch die anderen Hochbunker in Wuppertal, die im Zweiten Weltkrieg Leben retten sollten, sind längst zu Wohnungen umgebaut oder abgerissen worden. Auch die Tiefbunker unter Neumarkt und Döppersberg werden nur noch selten geöffnet.

„Als Schutzraum taugt heutzutage keiner mehr von ihnen“, sagt Dirk Trundelberg (Foto: privat), Einsatzorganisator bei der Wuppertaler Feuerwehr und zuständig für die Bunker. Gleiches gelte auch für die vielen Stollen, die ebenfalls vor gut 70 Jahren vor den Bomben schützen sollten.

Rund 100 offizielle sind bekannt, dazu kämen aber noch hunderte von privaten, buchstäblich selbst gegrabenen. Viele Anlagen seien auch noch im Besitz des Bundes. Manche werden auch noch genutzt, etwa als Abstellräume oder vom THW für Rettungsübungen.

Trundelberg warnt davor, Stollen auf eigene Faust betreten zu wollen. „Viel zu gefährlich.“ Und die Mythen über irgendwelche Schätze — sei es das Bernsteinzimmer oder ein komplettes Flugzeug aus der Espenlaub-Fabrik, das angeblich noch in einem Stollen auf Entdeckung wartet — will er nicht mehr hören. „Das ist zwar spannend, aber ich glaube nicht, dass man in Wuppertal noch etwas findet.“

Trundelbergs Anliegen ist es, einmal alle Bunker- und Stollenanlagen zu erfassen. „Das ist Wuppertaler Geschichte, die erhaltenswert ist“, betont der 52-Jährige, der über seine Arbeit selbst zum Bunker-Fan geworden ist. Allerdings, räumt er ein, stehe für Stadt und Bund im Vordergrund, die Kosten gering zu halten. Aufwändige Sanierungen scheiden da eher aus. Deshalb unterstütze er Initiativen wie eine Vereinsgründung. Aber auch Trundelberg sucht noch Infos zu den Anlagen, etwa über Zeitzeugen. est

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