Wuppertalerin gewinnt Wahl zur Miss Philippinen

Sabrina Wischniewski (21) setzt sich gegen die Konkurrenz durch. Sie gewinnt eine Reise in die Heimat ihrer Mutter und will jetzt die Familie besuchen.

Wuppertal. Ihr schüchternes Wesen legt Sabrina Wischniewski in dem Moment ab, als ihr Chef Kemal Yildirim auf den Auslöser seiner Kamera drückt. Gekonnt setzt sich die Wuppertalerin in Pose, wirbelt mit ihrem langen, hellen Falten-Kleid, dreht sich um die eigene Achse, stellt ein Bein aus. „Die Angelina-Jolie-Pose“, sagt die 21-Jährige lächelnd. In ihren langen braunen Haaren steckt ein silbernes Krönchen mit Strass-Steinen, über der Schulter liegt eine weiße Schärpe. „Miss Philippines-Europe 2012“ ist in den Stoff gestickt.

Jüngst hat Sabrina den Titel in Bottrop gewonnen, nachdem es im letzten Jahr nur zum dritten Platz gereicht hatte. „Im Vorfeld des Wettbewerbs habe ich mir meine alten Videos angeschaut und auf die Fehler geachtet.“ Außerdem standen viel Sport und gesunde Ernährung auf dem Programm.

Das hat sie eigentlich nicht nötig, findet ihr Chef Kemal Yildirim: „Wir sagen ihr immer, dass sie etwas essen soll.“ Bei dem Fotografen aus Barmen macht die 21-Jährige zurzeit ein Langzeitpraktikum und hofft, für eine Lehre übernommen zu werden.

Dass Sabrina auch auf dem Laufsteg steht, hat sie dem Wuppertaler Verein Filipino-German Culture & Sports (FGCS) zu verdanken. Der Kulturverein schlug sie für die Teilnahme vor — und nach einem 14-stündigen Miss-Marathon stand Sabrina in Bottrop als Siegerin fest. „Ich war sehr nervös — und vor der Jury war es nicht leicht.“ Im Bikini, im Abendkleid und im traditionellen philippinischen Gewand mussten die Teilnehmerinnen über den Laufsteg gehen und posieren. „Am Ende standen wir eine halbe Stunde in hohen Absatz-Schuhen auf der Bühne. Da war das Lächeln doch sehr gequält.“

Preisgeld gab es für den ersten Platz nicht — eine Wohltätigkeits-Organisation richtete den Wettbewerb aus — dafür aber ein viel schöneres Geschenk für Sabrina: ein Flugticket auf die Philippinen. „Ich freue mich sehr, im nächsten Jahr meine Verwandten wiederzusehen.“

Auch wenn der Name Wischniewski wenig philippinisch klingt — Sabrina hat Wurzeln im Inselstaat. „Meine Mutter ist Philippinerin, und ihre ganze Familie lebt noch da.“ Im Sommer war sie zum ersten Mal nach zwölf Jahren wieder in der Heimat ihrer Mutter. „In der Stadt meiner Familie weiß jeder, dass ich gewonnen habe. Wildfremde Menschen schreiben und gratulieren mir.“

Geboren wurde die 21-Jährige in Kalifornien und besitzt auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Mit sechs Jahren kam sie dann nach Wuppertal. Wo sie am liebsten leben würde? „Am wohlsten fühle ich mich auf den Philippinen. In Wuppertal ist es immer so regnerisch.“

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