Wuppertaler Uni-Professor gibt Tipps fürs Liebesleben

Manfred Hassebrauck gilt als Experte zu den Themen Partnerwahl, Liebe und Beziehung. „Der kleine Liebesberater“ ist jetzt erschienen — die WZ hat den Autor getroffen.

Wuppertal. Der morgendliche, prüfende Blick in den Spiegel: Sehe ich gut aus? Besonders wichtig scheint das Aussehen für Singles zu sein — wer schön ist, findet schneller einen Partner. So ist zumindest die landläufige Meinung. „Gerade Frauen investieren unglaublich viel Zeit und Geld in ihr Aussehen“, sagt Sozialpsychologe Manfred Hassebrauck. „Dabei ist Schönheit gar nicht so wichtig, wie viele meinen. Wichtig ist nur, nicht hässlich zu sein.“

Hassebrauck hat neben wissenschaftlichen Schriften auch Bücher geschrieben, in denen er seine Forschungsergebnisse allgemeinverständlich darstellt. „Ich forsche mit Hilfe von öffentlichen Mitteln. So kann ich der Öffentlichkeit etwas zurückgeben.“ Das dritte Werk „Der kleine Liebesberater“ ist jetzt in einer ersten Auflage erschienen. Es soll 100 Antworten zu Sex und Partnerschaft geben, verspricht das Cover. „Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit dem Thema Beziehungen und habe mich über viele Ratgebern geärgert: Wer sagt eigentlich, dass das so ist? Ich dachte, das weiß ich besser“, sagt Hassebrauck, den der Klett-Cotta-Verlag „Beziehungsexperte Nummer 1“ nennt. Die Tipps in seinen Büchern seien allesamt wissenschaftlich nachvollziehbar.

Ein paar davon gibt Hassebrauck den WZ-Lesern gleich an die Hand: So sei es zum Beispiel durchaus möglich, den Partner fürs Leben im Internet zu finden. „Es gibt erste Untersuchungen, ob auf diesem Weg entstandene Partnerschaften nicht sogar die besseren sind. Online-Dating boomt.“ Man mutmaße, dass zehn Millionen Menschen bei Internet-Partnervermittlungen angemeldet sind. „Die Menge der Menschen, mit denen man in Kontakt treten kann, ist viel größer. Zudem wird im Internet schneller über private Dinge gesprochen“, sagt Hassebrauck. So wisse man schneller, ob es passt.

Menschen, die in einer langjähriger Partnerschaft sind, gibt Hassebrauck mit auf den Weg: „Man kann sich in seinen Partner neu verlieben.“ Dass die Leidenschaft einer wachsenden Intimität weiche, sei normal. Um das Gefühl der Verliebtheit neu zu beleben, empfiehlt Hassebrauck gemeinsame Tätigkeiten, die für beide neu und physisch erregend sind: „Das kann eine Wildwasserfahrt sein, ein Abenteuerurlaub oder ein Tandemsprung.“

Hassebraucks Tipp für frisch Verliebte: „Sich nicht rar machen und den anderen zappeln lassen, wie es die Großmütter raten. Das funktioniert nicht. Viel effektiver ist es, für diesen einen Menschen erreichbar zu sein und ihm gleichzeitig zu signalisieren, dass man es für die anderen nicht ist.“

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