Wenn der Tod mit am Tisch sitzt

Premiere in der VillaMedia. Die ganz spezielle Hochzeit mit Frankensteins Braut.

Wuppertal. Ein Dinner mit lebenden Toten, einem unheimlichen Butler und tödlichem Thymian — in der Villa Media feierte am Sonntagabend ein neues Gruseldinner nach einem Buch von Michael Schauer Premiere.

„Frankensteins Braut“ selbst hat zu ihrer Hochzeit geladen, doch ihr Zukünftiger ist mehr oder weniger tot. Dr. Frankensteins Körper ist dahingeschieden — sein Gehirn steht aber unter einer Glocke im Labor und kann immer noch mit den Hausbewohnern sprechen.

So weit die Vorgeschichte: Mit den Hochzeitsgästen hatte die äußerst gruselig aussehende Braut (Nina Gerber) nun Spezielles vor. Sie wollte die Experimente ihres Erschaffers weiterführen und sich aus dem Publikum in der Villa Media einen neuen Körper basteln: „Ich werde nun mit lebendem Material arbeiten.“, sagte sie und suchte sich gleich ein paar blaue Augen aus.

Da war schon ungewöhnlich: Dem Publikum wurde das beklemmende Gefühl vermittelt, eingesperrt zu sein. Denn wie Butler Hansi (Michael Dreesen) immer wieder zu sagen pflegte: „Die Türen sind geschlossen. Niemand kommt mehr hinaus oder herein.“

Trotzdem öffneten sich die Türen und skurrile Gäste traten ein. Darunter auch Jonas Waldmann (Alexander Baab), der die so wichtige Formel für das Elixier FB98 im Kopf hat, ohne das den Körperteilen kein Leben eingehaucht werden kann.

Die Gäste wurden in der Villa durch eine spannende Geschichte geführt, von der sie selbst immer wieder Teil waren. Vier Personen aus dem Publikum waren beispielsweise Sprecher oder Küchenhilfe. Mit sonst wenigen Requisiten — außer einem Tisch mit besagtem Gehirn und verschiedenen Fläschchen — schafften es die Schauspieler zusammen mit bedrohlichen Geräuschen und Lichtwechseln dennoch, eine mitreißende Atmosphäre aufzubauen.

Doch wird die immer wieder kulinarisch unterbrochen von Berta (Lavinia Heilig), der Köchin, um den nächsten der insgesamt vier Gänge aufzutischen. Darunter eine Zucchini-Rahmsuppe mit tödlichem Thymian oder auch Tranchen vom willenlosen Schweinefilet.

Am Ende des Stücks, inszeniert von Simone Wagner und Stefanie Otten, unternimmt Waldmann den Versuch, die Gäste und sich selbst zu retten. Intrigen werden geschmiedet, Schüsse fallen und grausiges Lachen erfüllt den Raum — ein Dinner mit der gewissen Prise Angst geht dem Ende entgegen.

Die nächste Vorstellung von Frankensteins Braut findet am 8. März statt. Infos zu weiteren Gruseldinnern und Terminen unter

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