Uraufführung: Ein „Tuffi“-Song aus Wyoming

Der US-Musiker Cory McDaniel hat ein Lied über Wuppertals berühmte Elefantendame geschrieben.

Wuppertal. Eine der berühmtesten Repräsentantinnen Wuppertals ist zweifelsohne Pina Bausch. Aber nicht sie, sondern eine weitere Grande Dame der Stadt ist jüngst auf der Mettmanner Blueswoche besungen und gefeiert worden: Tuffi.

"Ich fand ihre Geschichte faszinierend", erklärt Cory McDaniel, der musikalischen Welt als die eine Hälfte des Blues-Duos The Tremors bekannt. Dass ein Elefantenmädchen zu Reklamezwecken in die Schwebebahn verfrachtet wurde und "einen spektakulären Sturz überlebte", wurde dem Amerikaner bei einem Gastspiel im Tal vor ein paar Jahren erzählt. Und ließ den Gitarristen auch zu Hause, das ist in Wyoming, USA, nicht mehr los. Also tat der Gitarrist das, was ein Musiker in solchen Fällen tut: er komponierte ein Stück über sie. "Das Lied ist grade zweieinhalb Wochen alt."

Sind die Songs Cory McDaniels sonst eindeutig in der Tradition von Muddy Waters oder Paul Butterfields zu sehen und knüpfen an Leonard Cohen oder Tom Waits an, so ist "Tuffi" eine "echte Zirkusnummer mit Happy End geworden", wie der Komponist lachend bekennt. "Die Melodie hat einen Dreivierteltakt, ist ein bisschen wie ein Walzer - und höchst unterhaltsam". Schon die ersten Takte des Liedes erinnern nicht an hitzeflirrende Südstaaten-Baumwollfelder, sondern an eine Zirkuskuppel.

Entsprechend amüsiert haben sich auch die Zuhörer im Mettmanner Stadtwaldhaus, wo Cory McDaniels und Bassist Dale Bohren zusammen mit Kent DuChaine auftraten. Die "Tuffi"-Premiere war eine Welturaufführung, die ausgiebig beklatscht wurde. "Das Lied kommt auf jeden Fall auf unsere neue CD", verspricht Cory McDaniel, dessen Lieblingstier trotz aller Sympathie für Tuffi sein "kleiner, süßer Hund" bleibt. Seinen Deutschland-Aufenthalt nutzte er übrigens auch dazu, auf Tuffis Spuren zu wandeln - also ausgiebig mit der Schwebebahn über das Wuppertal zu schweben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort