Tango-Traum in Wuppertal

Tango-Festival: 1000 Gäste feierten beim großen Ball in der Stadthalle eine rauschende Nacht. Viel Applaus für internationale Szene-Stars.

Wuppertal. In einer Stadt aufwachen, die niemals schläft. Fern der New Yorker Verhältnisse, über die Frank Sinatra sang, schaffte Wuppertal immerhin ein schlafloses langes Wochenende. Es war dem Tango gewidmet - und damit einer großen kulturellen Hoffnung in dieser Stadt, die, wenn sie doch gern schläft, immerhin nie zu träumen vergessen hat.

Fromme Wünsche ohne Aussicht auf Erfolg? Keineswegs, denn das Wuppertaler Tango- Festival mit seinen Workshops und den vielen originellen Locations wird inzwischen selbst in der Berliner Szene als Edelstein gehandelt.

Zur großen Gala, dem nunmehr 13. Ball Tango Argentino in der Historischen Stadthalle, fanden sich dann auch rund 1000 Gäste aus dem In- und Ausland ein, eine überzeugende Bestätigung für das Konzept des Veranstalters Carsten Heveling. Der hatte in alter Tradition das Gran Orquestra Tipica Ciudad Baigón eingeladen, das zum Auftakt mit einer virtuosen Bandoneon-Riege erst einmal in das Wesentliche des Tangos einstimmte. Ein verzauberter Saal lauschte dabei dem Gesang von Julián Bruno und vergaß darüber gänzlich, wie weit Buenos Aires entfernt liegt.

Straffe Regularien sind Merkmal der Milonga, der vom Tango beherrschten Tanzveranstaltung. Den Blickkontakt des Herrn beantwortet die somit zum Tanz aufgeforderte Dame mit verhaltenem Kopfnicken, um sich dann eng an den unbekannten Mann zu schmiegen, der ihr die Ehre erwiesen hat.

Stunde um Stunde folgten die Tänzer mit wachsendem Enthusiasmus dem Ritual und legten ihre Seele in die Nacht, die endlos hätte sein dürfen.

Stars wie Alejandra Heredia und Mariano Otero oder Julia Zueva und Alexey Barbolin hatten vorgetanzt, was Meistern gelingen kann. Doch auch die Amateur-Tänzer vergnügten sich prächtig in einer rauschenden Ball-Nacht.

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