„Schöner als in Blackpool“

Viel Lob für die Stadthalle und die Tanzschule Schäfer als Veranstalter für die Ausrichtung der Deutschen Profi-Meisterschaft.

Wuppertal. „So eine schöne Halle haben wir bei uns nicht“, diese Aussage tätigten nicht nur die Teilnehmer-Paare aus Heppenheim, Wetzlar oder Bad Homburg, sondern auch die neuen deutschen Meister der Professionals über 10 Tänze, Sandra Koperski und Steffen Zoglauer. Und die kommen aus der an repräsentativen Veranstaltungsorten sicher nicht armen Hauptstadt Berlin.

Ja, die Historische Stadthalle war einmal mehr einer der „Stars“ dieses rundum gelungenen Ballabends, zu dem die Wuppertaler Tanzschule Schäfer zusammen mit Tanz Breuer aus Troisdorf eingeladen hatte. 700 festlich gestimmte Zuschauer motivierten die Paare der beiden Turniere in Latein und Standard, deren Gesamtwertung den neuen Meister ergab, zu Höchstleistungen. Bis nach Mitternacht die Siegerpaare ermittelt waren.

Ingo Woite (Tanzschule Schäfer) und Matthias Fronhoff (Tanz Breuer) führten launig und originell durch das mehr als fünfstündige Programm, während dem die einfühlsame „Feedback Dancing Band“ auch den Zuschauern ausreichend Gelegenheit gab, den Professionals nachzueifern. Wenn das nur unvollkommen gelang, dann lag das allerdings nicht allein daran, dass das Parkett bei den eifrig frequentierten Publikumstänzen nahezu „ausgebucht“ war.

Den Auftakt bildete das Turnier in den fünf lateinamerikanischen Tänzen, und hier glänzten Christian Polanc und seine in orangefarbene Pailletten gehüllte Partnerin Melissa Ortiz-Gomez (Ingolstadt). Sie gewannen diesen Wettbewerb nicht nur nach Meinung der Wertungsrichter eindeutig, sondern lagen in der Zuschauergunst vorne.

„Das ist hier wie in Blackpool (dort findet das traditionsreichste Tanzturnier der Welt statt, d. Red.). Nur schöner“, war der begeisterte Kommentar des Latein-Siegers. Da die Ingolstädter jedoch nicht am Standard-Turnier teilnahmen, kamen sie natürlich ebenso wenig für den Gesamtsieg infrage wie die Geschwister Natascha und Sascha Karabey aus Bad Homburg, die sich nur auf die Standard-Tänze konzentrierten.

Und das in bestechender Manier wie vor einem Jahr, als sie an gleicher Stelle deutsche Meister in den Standard-Tänzen wurden. Eleganz, Präzision, Musikalität und eine einzigartige Ausstrahlung ergaben in allen fünf Tänzen Einigkeit beim Wertungsgericht: Jeweils siebenmal die „Eins“.

Die deutsche Tanzhoffnung Sandra Koperski und Steffen Zoglauer wurden hier unangefochten Zweite, und da sie bei den Latein-Tänzen Bronze geholt hatten, waren sie insgesamt die besten „Zehnkämpfer“ und holten sich ihren erste deutsche Kombinations-Meisterschaft als Profis.

Sie belohnten als Zugabe das Publikum mit einer fantastischen Kür-Kombination unterschiedlichster Stilarten. Sieges-Prämie für die Gesamtsieger ist die im Vergleich zu anderen Sportarten eher bescheidene Summe von 2000 Euro, mit denen allein die Garderobe der attraktiven Sandra kaum bezahlt werden kann. „Der Turniertanz ist für die als Trainer und bei Show-Auftritten tätigen Profis eher ein Zusatzgeschäft“, erklärte DTV-Präsidiumsmitglied Falko Ritter.

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