Rock meets Classic: Ein Fan holt Procol Harum nach Wuppertal

Michael Ackermann brachte den Stein ins Rollen: Die Briten kommen im April 2013 ins Tal.

Wuppertal. „Ich wollte die ganzen Wuppertaler Highlights zusammenbringen.“ Michael Ackermann erzählt es so, als sei nichts naheliegender, schöner, aber auch leichter, als all das, was einem kulturell am Herzen liegt, an einem Ort zu vereinen — und dieses Erlebnis im Idealfall auch noch mit bis zu 3.000 Zuschauern zu teilen.

Nun schlägt das Herz des gebürtigen Wülfrathers, der seit 1975 in der Schwebebahn-Stadt lebt, nicht für irgendwen — sondern für Pina-Bausch-Tänzer, das Sinfonieorchester, die Kantorei Barmen-Gemarke und vor allem für die Band Procol Harum. Was die Geschichte auch zu einer ganz besonderen macht: Ackermann, der Kopf des Procol-Harum-Fanclubs, holt seine Idole nach Wuppertal. Die Briten kommen in die Heimat ihres wohl treuesten Fans („Inzwischen verbindet uns eine richtig gute Freundschaft“), um das zu tun, was sie auf einer deutschen Bühne seit 40 Jahren nicht mehr erlebt haben: Die Rockband, die 1967 mit „A Whiter Shade of Pale“ die Charts stürmte, gibt ein Konzert mit klassischer Orchester-Begleitung.

Das Spektakel, das mit insgesamt 140 Akteuren ein Fest der Superlative werden soll, geht am 5. und 6. April 2013 in der Stadthalle über die Bühne. „Rock meets Classic“ heißt es dann ab 20 Uhr. Dahinter verbirgt sich „unsere bisher größte Einzelproduktion“, wie Dirk Jessewitsch, Marcus Grebe und Petra Lückerath von der Veranstaltergemeinschaft The Bowl mit strahlenden Gesichtern betonen.

Michael Ackermann, treuer Fan, über sein erstes Konzerterlebnis mit Procol Harum.

Auch wenn das genaue Programm erst im Sommer feststehen soll, ist eines schon jetzt zu hören: der Stolz, mit dem die Organisatoren über das einzigartige Projekt berichten. Die Geschichte klingt ja auch zu naheliegend und zu schön, um wahr zu sein. Doch es stimmt tatsächlich: Ackermann, der seit 25 Jahren den Fan-Club mit Sitz in Wuppertal leitet, hat die Briten kurzerhand nach Elberfeld eingeladen.

Ganz so leicht, wie es klingt, war es am Ende aber doch nicht. „Wir arbeiten schon seit zehn Monaten daran“, sagt Jessewitsch. Und die Arbeit geht weiter: Auch wenn Ackermann bereits weiß, dass Fans aus Peru, Portugal oder Skandinavien nach Wuppertal reisen werden, ist die Halle damit noch lange nicht voll — das muss sie aber werden, damit sich die beiden Konzerte mit maximal 3000 Gästen rechnen. Vor allem die Jackstädt-Stiftung macht sie überhaupt erst möglich. Zuschüsse von Stadt und Land gibt es nicht — dafür aber Sponsorenhilf.

Bei „70 bis 80 Konzerten“ hat Ackermann die Band bereits tatkräftig angefeuert. Doch noch nie hat sich der Tenor so gefreut wie auf das anstehende Wiedersehen mit Gary Brooker und dessen Bandkollegen. Was auch daran liegt, dass ihm die Kantorei einen weiteren Herzenswunsch erfüllen wird. „Ich darf mitsingen!“

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