Raus aus dem Beutel: Frühlingserwachen im Zoo

Jungtiere tapsen bei den Kängurus und Hirschen herum, die Vögel brüten – es gibt Nachwuchs im Zoo.

Wuppertal. Kaum ist es aus dem Beutel geklettert, beginnt das junge Bennetskänguru mit einer ausgiebigen Putzeinlage. "Das machen sie immer so", erklärt Zoodirektor Ulrich Schürer das Szenario. "Im Känguru-Beutel ist schließlich zu wenig Platz fürs Putzen." Zwischendrin trinkt das Jungtier einen Schluck Milch bei Muttern, danach geht es mit der Reinigung weiter. Seine Umgebung würdigt es keines Blickes - die Mutter dagegen betrachtet die Zoobesucher umso misstrauischer.

Die beiden jungen Davidshirsche, die gerade einmal zwei Wochen alt sind, sind etwas schlauer als das junge Känguru: Sie sonnen sich in einer Ecke ihres Geheges und lassen sich von einem Elternteil putzen. Dann wird weiter entspannt.

Dass Frühling ist da, das sieht man im Zoo nicht nur, man hört es auch: Die Vögel zwitschern lauter, es wird gebalzt und gebrütet. Das Klappern der Störche dringt durch die Luft - wenn sie nicht gerade auf ihrem Nest sitzen. Die erhöhte Nistplattform haben sie allerdings verschmäht und es sich auf dem nebenan liegenden Rasenstück gemütlich gemacht. "Keine Ahnung, warum sie das wollten", zuckt Ulrich Schürer die Schultern. Egal - der Nachwuchs wird trotzdem in voraussichtlich zwei Wochen schlüpfen. Die schneeweißen Seidenreiher haben es sich hingegen getraut und sitzen in luftiger Höhe auf ihren Nestern aus Zweigen. Männchen und Weibchen wechseln sich ab - jeder muss einmal ’ran.

Wer noch nicht brütet, ist emsig mit den Vorbereitungen beschäftigt: So beispielsweise die schwarz-weißen Säbelschnäbler. Sie sammeln das Heu, das die Zoo-Mitarbeiter extra zur Frühlingszeit in den Gehegen ausgelegt haben, in kunstvollen Stapeln zwischen den Steinen.

Trotz oder gerade wegen des Nachwuchses sieht es im Wolfs-Gehege übrigens leer aus. Die Weibchen und ihre Junge verstecken sich momentan noch in den Höhlen.

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