Preisgekrönt: Persönlichkeiten an der Orgel

Sieger des internationalen Orgelwettbewerbs spielten in der Stadthalle.

Wuppertal. Seine Aufgabe als Chefjuror beschreibt Winfried Böning als "kreativen Urlaub und keine Berufstätigkeit". Natürlich hat der Jury-Vorsitzende des internationalen Orgelwettbewerbs höflich untertrieben. Denn ehe Hyo-Jong Kim, Konstantin Esterl und Alexander Toepper als Erst-, Zweit- und Drittplatzierte dieses Wettbewerbs feststanden, brachten Bönig und Kollegen viele Stunden mit Musikhören zu. Das Schöne daran, so Bönig: Neue Aspekte des Orgelspiels kennen zu lernen.

Das konnten auch die Zuhörern, die sich zum sonntäglichen Abschlusskonzert der Preisträger in der Stadthalle einfanden. Besonders begrüßte Hausherr Holger Kruppe Jörg Mittelsten Scheid - ohne das engagierte Mäzenatentum von dessen Familie wäre die Veranstaltung nämlich gar nicht möglich, wie Kruppe betonte. So wurde die Bühne der Stadthalle zur Beletage, auf der drei junge Leute hörbar machten, wie gut sie mit der Orgel umzugehen wissen.

Mit der Skizze opus 58 eröffnete die Siegerin Hyo-Jong Kim. Die 33-Jährige zeigte sich als wirkliche Persönlichkeit am Instrument. Auch ihre Interpretation von Johann Sebastian Bachs Präludium Es-Dur gefiel dem Publikum offensichtlich - laut war der allgemeine Applaus.

Konstantin Esterl dagegen wählte für seinen Vortrag einen zeitgenössischeren Komponisten, nämlich Paul Hindemith. Mit dessen Orgelsonate 1 präsentierte der 26-Jährige einige sehr schöne Farben der Orgel, was immer auf das Können des Spielers schließen lässt. Dem stand Alexander Toepper in nichts nach, unter anderem mit sechs Schumannschen "Fugen über den Namen Bach". Ein echter Hörgenuss!

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