Paddeln auf dem Beyenburger Stausee

Die Wuppertaler Paddler-Gilde lädt jeden ersten und dritten Samstag zum Schnupperpaddeln ein.

Wuppertal. Viel blauer Himmel, angenehme Temperaturen, grüne Ufer, klares, noch algenfreies Wasser: Ein Tag wie gemalt, um am Beyenburger Stausee das Paddel in die Hand zu nehmen und sich in ein Boot zu setzen. „Das Ansturm hält sich allerdings noch in in Grenzen“ sagt Michael Tscherniewski, der Vorsitzende der Wuppertaler Paddler-Gilde (WPG).

Seit dem vergangenen Samstag bietet der Verein wieder zweimal im Monat (erster und dritter Samstag) sein Schnupperpaddeln an. Zwei Kajaks — einst Jagdboote der Eskimos — liegen am Schwimmsteg, ein großer Wander-Kanadier (das Boot der Indianer) für Familien und Gruppen kann jederzeit zu Wasser gelassen werden. Von der Terrasse des Bootshauses aus, die bei dem Ausflugswetter gut gefüllt ist, schauen viele Menschen bei einer Tasse Kaffee und Waffeln zu, wie Vereinsmitglied Kurt Stappert sich im Neoprenanzug in einem kippeligen Kanadier versucht und immer wieder ins Wasser fällt. „Das hat so 13 Grad“, sagt Tscherniewski, nachdem er die Hand prüfend ins Nass gehalten hat.

Kanadier, das ist etwas für Spezialisten, wie aktuell die Asse Christopher Bootz oder Rico Nabel oder aber Tscherniewski, der mit mehreren Deutschen Meisterschaften in den 70er Jahren zur goldenen Ära der Vereine am Stausee gehörte. Auf einem Bein in einer Art „Dachrinne“ knien, das Gleichgewicht halten und dabei noch geradeaus fahren — das will gelernt sein.

Für das familienfreundliche Paddeln im fast kentersicheren Wanderkanadier kann man immerhin den Steuerschlag verwenden. Den erklärt Tscherniewski gern jedem Schnupperpaddler. „Die Schaufel nach hinten ziehen und dann leicht nach außen drehen, damit das Boot auch bei einseitigem Einsatz in der Richtung bleibt.“ Diese Einweisung erhält auch Carstem Adam, der mit seiner Familie vom Beyenburger Siegelberg heruntergekommen ist, wo die WPG Flugblätter mit ihrem Schnupper-Angebot verteilt hat.

„Ich wohne seit 40 Jahren in Beyenburg, aber auch auf dem See gepaddelt bin ich noch nie“, gesteht der. Sein Faltboot lasse er lieber auf dem Rhein zu Wasser. Wer am Beyenburger Stausee mit seinem eigenen Boot fahren will, muss sich erst einen Tagesausweis beim Schleusenwärter holen — „oder in einen Verein gehen“, wie Michael Tscherniewski bemerkt.

Carsten Adam ist jedenfalls begeistert, nachdem er mit seinem dreijährigen Töchterchen Magdalene eine Runde im Wandercanadier drehen durfte. Tochter Julia, die ihrem Vater an den Schnuppertagen assistiert, ist als Beifahrerin mit im Boot. „Im vergangenen Jahr hatten wir Tage, da war es richtig voll“, berichtet sie.

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