"Only Hut": Gäste zahlen für Musik, was sie wollen

150 Gäste kamen zum Konzert der Reihe „Only Hut“ im Café Hutmacher.

"Only Hut": Gäste zahlen für Musik, was sie wollen
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Wenn der Hut umgeht, klingeln die Münzen. „Jeder zahlt, was er kann. Wir verlassen uns darauf, dass jeder fair ist und das spendet, was er gerade kann und möchte“, sagt Tomasz Lachmann. Vor rund fünf Monaten hat er die Konzert- und Veranstaltungsreihe „Only Hut“ im Café Hutmacher in Utopiastadt am alten Bahnhof Mirke initiiert. Ein Konzept, das viel gute Musik in der Region ermöglichen soll — ohne dass die Gäste hohe Eintrittsgelder zahlen müssen. Dass das nicht einfach ist, erzählte Veranstalter Lachmann jetzt beim Konzert der dänischen Band Boho Dancer.

Als das Folk-Pop-Trio aus Kopenhagen die Bühne betrat, hatten es sich die rund 150 Besucher schon auf den Stühlen im Hutmacher bequem gemacht und warteten auf die emotional geladenen Stücke. Viele blieben stehen — das Café platzte aus allen Nähten. „Heute ist das Konzert sehr gut besucht. Dass es so voll ist, dass man sich nicht mehr bewegen kann, ist eher selten“, sagte Lachmann. „Die Reihe hat sich herumgesprochen.“

200 Euro sind es im Schnitt, wenn das Kleingeld von den Zuhörern im Hut ordentlich klingelt. Eintrittsgelder gibt es nicht. Das bedeutet, dass ein Abend mit guter Musik nicht immer komplett auf Spendenbasis getragen werden kann.

„Für uns ist das eine Investition in die Kulturszene. Wir wollen die Räume des alten Bahnhofs anspruchsvoll nutzen“, erklärte Lachmann, der selbst ehrenamtlich arbeitet.

Bei den Besuchern trifft das Konzept voll ins Schwarze: „Man kann immer wieder neue Musik entdecken. Alles ist unverbindlich und locker — eine schöne Atmosphäre“, sagte zum Beispiel Michael Schlüter, während er den eindringlichen Klängen von Boho Dancer lauscht.

Täglich gehen bei Organisator Lachmann im Schnitt zwei Bewerbungen ein. „Wegen der Spezialität der Lokalität“, vermutete er. Wer auf der Bühne des Hutmacher-Cafés stehen darf, ist genre-unabhängig: „Es kommt auf außergewöhnliche Techniken und Stimmen an und darf etwas experimenteller sein.“

“ Die nächsten Termine: 15. März: „Leezah & Band (Soul-Pop) 17. März: „The Grand Opening“ (Indie-Folk) 27. März: „September Leaves“

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