Integrationshelfer sollen Sprach-Barrieren überwinden

23 Sprach- und Integrationsmittler sind ab Montag im Einsatz.

Wuppertal. Sprinterinnen und Sprinter, das sind 23 Absolventen einer 18-monatigen Qualifizierung. In rund 2000 Unterrichtseinheiten wurden die Teilnehmer zu Sprach- und Integrationsmittlern (kurz: SprInt) ausgebildet — ein Berufsbild, das nach bundesweiten Standards zwar entwickelt, aber noch nicht etabliert ist.

Seit 2002 bildet die Diakonie Migranten dazu aus. Sie sollen eine Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Fachpersonal und Zuwanderern im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen ermöglichen. Geprüft wurden die Absolventen auch von der Bundesärztekammer — mit herausragenden Ergebnissen.

„Wir fühlen uns wie kleine Ärzte“, erzählt die 30-jährige Madeleine Betchem. Die Informatikerin freut sich darüber, einen neuen Job zu haben. Sie spricht neben Deutsch, Englisch, Französisch auch Bamilikie — eine Sprache aus West-Kamerun. Der SprInt-Pool vermittelt Betchem und ihre Kollegen an Krankenhäuser und Schulen, Behörden und Ämter. Sozialdezernent Stefan Kühn: „Wir werden im Ressort Zuwanderung und Integration die Dienste der Sprach- und Integrationsmittler in Anspruch nehmen — auf Honorarbasis.“

„Die Qualifizierung durch die Diakonie ist ein kleines Studium“, erzählt die 50-jährige Nedhal Hassan. Im Irak arbeitete sie als Journalistin, ihr Mann als Wissenschaftler. Das Regime verfolgte sie. Seit zehn Jahren leben Hassan und ihr Mann in Deutschland — ihre Abschlüsse wurden nicht anerkannt.

Als Sprach- und Integrationsmittlerin will Nedhal Hassan weiter für den Internationalen Bund arbeiten und jungen Migranten aus dem arabischen Raum unter die Arme greifen. Diese kommen oft ohne Bildung nach Deutschland und wissen nicht, dass sie ein Recht darauf haben.

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